EM

Xhaka auf dem Weg zum EM-Star

SID
Granit Xhaka spielt für die Schweiz eine überzeugende EM
© getty

Granit Xhaka spielt bislang eine überragende EM. Jetzt soll das "Pass-Monster" die Schweiz erstmals ins Viertelfinale führen.

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"Pass-Monster", das "Gehirn der Schweiz" oder auch einer wie Andrea Pirlo: Die Lobeshymnen auf Granit Xhaka fallen nach der EM-Vorrunde ungewöhnlich laut aus. Der bisherige Gladbacher ist auf dem besten Weg, einer der Stars des Turniers zu werden, allerdings: Dafür müsste er zunächst die Schweiz auch erstmals in ein EM-Viertelfinale führen. Das, behauptet Xhaka sehr selbstbewusst, ist nicht ausgeschlossen.

"Ich habe immer gesagt, dass wir weit kommen können. Das Viertelfinale wäre der nächste Schritt", sagt Xhaka vor der Begegnung gegen Polen am Samstag in St. Etienne (15.00 Uhr im LIVETICKER). Mit nur 23 Jahren ist der Mittelfeldspieler längst Wortführer und Schaltzentrale seiner Mannschaft, auch wenn der neun Jahre ältere Stephan Lichtsteiner die Kapitänsbinde trägt.

"Granit Xhaka ist das Herz unserer Mannschaft, er diktiert den Rhythmus", sagt Mitspieler Steve von Bergen, HSV-Profi Johan Djourou fühlt sich auf dem Feld gar "ein bisschen an Andrea Pirlo" erinnert. Xhakas EM-Werte sind in der Tat beeindruckend. In zwei der drei Begegnungen wurde er zum Spieler des Spiels gekürt, die Statistiker zählten bislang 307 Pässe. Von allen EM-Teilnehmern hat nur Toni Kroos (353) mehr gewspielt.

Bemerkenswert dabei ist, dass Xhakas Pässe nicht nur zum Nebenmann, sondern häufig über 20 Meter oder mehr gehen. "Seine Pässe sind eine Augenweide", schrieb die Tageszeitung Blick und erklärte den künftigen Arsenal-Profi zum "spielerischen Gewissen dieser Mannschaft." Das Gesamturteil: "Sackstark." Der einstige Schweizer Nationaltrainer Ottmar Hitzfeld nannte Xhaka "das Gehirn dieser Mannschaft".

Lewa sieht Schweiz als Favorit

In England freuen sich die Arsenal-Fans schon jetzt auf ihren Toptransfer. Der nicht unumstrittene Teammanager Arsene Wenger wird derzeit dafür gefeiert, Xhaka schon vor der EM für "nur" 45 Millionen Euro geholt zu haben. In der Premier League könnte der teuerste Schweizer Fußballer den nächsten großen Schritt seiner Karriere machen. Nicht ohne Grund ließ er deshalb auch gemeinsam mit Bruder Taulant im Mai seinen Nachnamen beim Eidgenössischen Institut für Geistiges Eigentum als Marke schützen.

Xhaka nimmt all diese Hymnen eher gelassen zur Kenntnis. Wie schon in Mönchengladbach, wo er nach schwachem Beginn am Ende die Kapitänsbinde trug, spricht er lieber über die Mannschaft. "Gegen uns ist es sehr schwer zu spielen", sagt er dann und lobt: "Wir stehen sehr kompakt, kontern gefährlich mit unseren schnellen Spielern und sind nicht so berechenbar."

Das soll auch für die weitere EM-Mission in Frankreich gelten. Von einem "Finale gegen Deutschland" hatte Xhaka zuletzt geträumt. Polen soll nach Möglichkeit nur Durchgangsstation werden.

Der Gegner ist jedenfalls gewarnt. "Die Schweiz ist Favorit. Sie ist ein harter Gegner mit vielen Spielern von hoher Qualität", sagt Torjäger Robert Lewandowski und denkt dabei vor allem an einen Spieler: "Speziell Granit Xhaka macht bei ihnen einen starken Eindruck."

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