EM

Cana als tragischer Held

SID
Lorik Cana sah bereits in der 36. Minute die Gelb-Rote Karte
© getty

Ein besseres Drehbuch hätte er nicht schreiben können, hatte Lorik Cana zuvor gesagt. Albaniens Kapitän spielte gegen die Schweiz in Frankreich, und er besitzt alle drei Staatsangehörigkeiten. Am Ende wurde ausgerechnet Cana zum tragischen Helden.

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Albaniens erster Auftritt bei einer Europameisterschaft war gerade 36 Minuten alt, da rutschte der Verteidiger aus - und opferte sich für sein Team. Mit der Hand stoppte Cana den Ball, um eine Großchance der Schweizer zu verhindern.

"Ich habe gesehen, dass ich noch außerhalb des Strafraums war, also habe ich mich für dieses Risiko entschieden", sagte der 32-Jährige nach dem Spiel, er musste viel erklären: "Ich wollte einfach nicht, dass die Schweiz noch ein Tor erzielt."

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Cana sah Gelb-Rot, und die tapferen Albaner waren nur noch zu zehnt. Es blieb am Ende beim 0:1 (0:1) durch den Hoffenheimer Fabian Schär (5.). "Das ist eine Schande, mit Elf gegen Elf wäre es ein anderes Spiel gewesen", sagte Cana.

Albanien in Unterzahl stark

In der Tat war Albanien sogar in Unterzahl noch ein starker Gegner für die lange Zeit wenig schwungvolle Schweiz. Rund 25.000 eigene Fans in Lens verwandelten den Auftritt in ein Heimspiel, es war ein lautes Debüt auf der ganz großen Bühne, doch Canas "Heldentat" wurde nicht vergoldet.

Vorwürfe habe es aus der Mannschaft nicht gegeben, sagte Mergim Mavraj vom 1. FC Köln: "Der Kapitän ist ein erfahrener Spieler, er hat schon alles erlebt. Er hat das nur getan, um die Mannschaft vor einem Gegentor zu schützen", sagte Mavraj. Vor dem anstehenden Spiel am Mittwoch gegen Gastgeber Frankreich sei ihm nun nicht bange: "Wir können Lorik ersetzen. Wir ziehen unsere Stärke nicht aus der individuellen Klasse eines Spielers."

Lorik Cana im Steckbrief

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