EM

"Wie soll ich da noch Vorbild sein?"

SID
Roman Neustädter hat für die Hooligan-Attacken in Marseille kein Verständnis
© getty

Der russische Nationalspieler Roman Neustädter hat mit Unverständnis auf die massiven Hooligan-Attacken einiger Anhänger der Sbornaja in Marseille. "Wir haben natürlich eine Vorbildfunktion, aber wie soll ich für diese Leute noch Vorbild sein? Wir können diese Schläger gar nicht erreichen", schrieb er in seinem Tagebuch bei Vice Sports.

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Er finde die Aktionen und Bilder "einfach schrecklich".

Der 28-Jährige habe von den Übergriffen der russischen Gewalttäter im Stade Velodrome direkt nach dem Auftaktspiel gegen England (1:1) zunächst gar nichts mitbekommen, erfuhr erst in den Katakomben von den massiven Angriffen. "Warum schlagen sich die Menschen dafür die Köpfe ein? In solchen Situationen wird mir bewusst, dass wir Spieler so etwas leider nicht mehr beeinflussen können. Wir können das nicht verhindern", so Neustädter.

Trotz der äußerst negativen Begleiterscheinungen will Neustädter sein zweites Spiel für Russland, bei dem er in der Startformation zum Einsatz kam, in positiver Erinnerung behalten. "Es war das bisher besonderste Spiel meiner ganzen Karriere", schrieb der Mittelfeldspieler: "Mein Trikot habe ich nach dem Spiel mit keinem Engländer getauscht, so ein besonderes hebe ich mir natürlich auf."

In ihrem zweiten Spiel in der Gruppe B treffen die Russen mit Neustädter am Mittwoch (15 Uhr im LIVETICKER) in Lille auf die Slowakei.

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