England hat sich bei der EM gegen Island blamiert und muss nach Hause fahren. Direkt nach dem Spiel ist Trainer Roy Hodgson zurückgetreten, aber Ex-Nationalspieler Jamie Carragher ist das zu einfach. Er meint, dass die Spieler selbst sich ernsthaft Gedanken machen müssen, was der Grund für das EM-Aus war.
Gegenüber der Daily Mail erklärt er: "Ich nenne sie die Akademie-Generation, weil sie aus einer Zeit kommen, in der Fußballer noch nie so oft Training hatten. Ich zeige hier mit dem Finger nicht auf die Nachwuchstrainer, wie andere es tun. Aber die Spieler werden in die Nachwuchs-Akademien gesteckt, sie arbeiten auf makellosen Trainingsplätzen, spielen mit der besten Ausrüstung und alles wird dafür getan, dass sie sich voll auf den Fußball konzentrieren können."
Der ehemalige Abwehrspieler wird sehr deutlich: "Wir glauben, dass wir aus ihnen Männern machen, aber in Wirklichkeit erschaffen wir Weicheier. Das Leben ist zu einfach. Sie werden in jungen Jahren schon verwöhnt, Geld wird ihnen in den Rachen geworfen und wenn etwas schief geht, dann wird ihnen gesagt, dass es nicht ihre Schuld ist. Manche Jugendliche haben im Alter von zwölf oder 13 Jahren schon Agenten. Warum?"
Carragher nimmt aber auch Trainer Hodgson nicht von seiner Kritik aus. Vor allem seine Einwechslungen versteht der ehemalige Liverpool-Spieler nicht: "Warum hat er Marcus Rashford nicht eher gebracht? Er hat Jamie Vardy mit seinem zweiten Wechsel gebracht, als noch 30 Minuten zu spielen waren, aber wartet dann bis zur 86. Minute bis er Rashford bringt. Aber auch hier dürfen wir die Spieler nicht vergessen. Warum kommt die Elite der englischen Spieler nicht mit diesen wichtigen Momenten zurecht?"
Aktuell ist Gareth Southgate der Favorit auf die Nachfolge von Roy Hodgson als Nationaltrainer und soll England dann zur WM 2018 nach Russland führen.
Die EM im Überblick