Land: Kroatien
Einwohner: 4,2 Millionen
Weltranglistenplatz: 27
EM-Teilnahmen: 5
Größte EM-Erfolge: 2x Viertelfinale (1966, 2008)
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Der Star: Luka Modric. Der Real-Star gewann vor wenigen Tagen die Champions League und soll nun das kroatische Nationalteam möglichst weit führen. Im Mittelfeld zieht er, trotz Nebenmann Ivan Rakitic vom FC Barcelona, die Fäden und ist damit wichtigster Mann von Ante Cacic. Der 30-Jährige hat zwar eine beinharte Saison hinter sich, reiste allerdings nach 44 Spielen für Real Madrid auch dementsprechend spät an. Wenn er fit ist, hat er das Potenzial, zu einem der besten Mittelfeldspieler des Turniers zu avancieren und damit auch die Kroaten weit zu bringen. Schon 2008 in Österreich und der Schweiz war der damals 22-Jährige der Antreiber und lieferte bei den Siegen über Österreich (1:0) und Deutschland (2:1) starke Leistungen ab. Anschließend wechselte er für 21 Millionen Euro von Dinamo Zagreb zu Tottenham Hotspur.
Der Trainer: Ante Cacic. Mit 62 Jahren ist Kroatiens Nationaltrainer ein echter Veteran und in Kroatien bestens bekannt. Als Spieler nie Profi, coachte er bereits über 20 Mannschaften und hat somit schon beinahe alles erlebt. Eine Europameisterschaft zählt allerdings nicht dazu. Cacic hielt sich nur selten lange bei einem Klub. Seine harte Gangart und oft nur simpel gestrickte Taktik kosteten ihn an mehreren Stationen vorzeitig den Job. Er übernahm während der laufenden EM-Quali für Niko Kovac und löste damit eine landesweite Diskussion aus, nachdem er zuvor weder bei Dinamo Zagreb, noch bei Maribor oder Lokomotiva überzeugen konnte. Und doch: Cacic führte Kroatien auf Rang zwei hinter Italien und damit zur EM 2016. Es blieb jedoch viel Diskussionsstoff, unter anderem strich Cacic Dejan Lovren nach einem Streit um Einsatzzeiten aus dem Kader.
Der Kapitän: Darijo Srna. In Sachen Erfahrung steht Srna seinem Trainer Cacic in kaum einem Punkt nach. Der Rechtsverteidiger von Shaktar Donezk spielt seit 1998 für Kroatiens Nationalmannschaften und ist seit 2002 im A-Kader seines Landes vertreten. 129 Einsätze stehen dort zu Buche, damit ist er Rekordnationalspieler vor Torhüter Stipe Pletikosa (114) und Josip Simunic (107), die beide ihre Karriere bereits beendet haben. Doch langsam naht die Ablösung, in Sime Vrsdaljko scheint die Zukunft der kroatischen rechten Seite in besten Händen zu sein. Bis es soweit ist, wird Srna aber noch als Kapitän auflaufen und seinen Flügel in gewohnter Manier beackern. Dann könnte mit 34 Jahren nach der EM auch mal Schluss sein, doch bisher hält sich Srna noch bedeckt.
Der Spieler im Fokus: Mateo Kovacic. Im Sommer mit großen Vorschusslorbeeren zu Real Madrid gewechselt, musste Kovacic doch ein unliebsames Fazit ziehen: Hätte besser laufen können. Bei den Königlichen kam der Kroate zwar auf 25 Einsätze, seltenst aber über die volle Spielzeit. Mit der Übernahme durch Zinedine Zidane war der 22-Jährige beinahe komplett außen vor und sicherte sich nur noch wenige Minuten in vermeintlich einfachen Partien, für das Finale der Champions League reichte es nicht einmal für einen Kaderplatz. Somit steht Kovacic vor einer wegweisenden EM. Kann er sich empfehlen? Und wenn ja: für Einsätze bei Real oder kann er einen Klub überzeugen, ihn aus Madrid herauszukaufen? Bei der EM wird er neben Modric definitiv gesetzt sein und kann somit sein immenses Potenzial zeigen.
Die Wunschelf (4-2-3-1): Subasic - Srna, Corluka, Vida, Strinic - Kovacic, Modric - Pjaca, Rakitic, Perisic - Mandzukic
Die Prognose: Die Kroaten haben Talent in ihrem Kader, von dem andere Nationalmannschaften nur träumen können. Modric, Rakitic und Kovacic bilden ein spanisches Mittelfelddreieck, außen herum fällt die Qualität zwar ab, bleibt aber mehr als solide. Der pfeilschnelle Marko Pjaca, dazu international erfahrene Männer wie Ivan Perisic oder Mario Mandzukic. Einzig hinten drückt der Schuh, die Abwehr ist weder sonderlich ballsicher noch von allerhöchster europäischen Qualität. Hier schmerzt der Streit zwischen Cacic und Lovren. Arbeitet die Mannschaft aber gut zusammen und kommt so auf einen gemeinsamen Nenner, ist vor allem dank eines starken Mittelfelds und Sturms Platz zwei und damit die K.o.-Runde möglich. Ab dort kann Kroatien jedem Gegner ein Stolperstein sein.
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