Ein einziges Gegentor musste Rekordsieger Italien während der Endrunde in Israel bisher hinnehmen, beim 1:1 im Gruppenspiel gegen Norwegen. Die solide Abwehr soll folglich der Grundstein für den sechsten Titel bei einer U-21-EM sein. "Eine gute Defensive kann eine deiner besten Waffen sein, wenn du einen Titel oder ein Turnier gewinnen willst", erklärte Rechtsverteidiger Giulio Donati gegenüber "Uefa.com".
Nach dem ersten Finaleinzug seit dem letzten Titelgewinn 2004 soll der Triumph von 1996, bei dem Italien Gastgeber Spanier im Endspiel besiegte, nun wiederholt werden. In diesem Jahr präsentierte sich die Mannschaft von Trainer Devis Mangia bislang in Topform, kein einziges Spiel wurde verloren. Die letzte Niederlage mussten die Italiener im November 2012 ausgerechnet gegen Spanien hinnehmen.
"Ich sehe die Begegnung nicht als Rückspiel"
Diese Schlappe könnte den Spielern ebenso in den Köpfen stecken, wie die Niederlage der A-Mannschaft im Finale der Europameisterschaft. Donati betonte jedoch, dass solche Dinge keine Rolle spielen: "Ich sehe die Begegnung nicht als eine Art Rückspiel. Wir wissen, dass wir es mit sehr starken Gegnern zu tun haben werden. Wir sind nur daran interessiert, ein bisschen stärker zu sein."
Das ist gegen den großen Favoriten allerdings schon schwer genug. Seit 24 Spielen sind die Spanier ungeschlagen, die letzte Niederlage datiert vom 24. März 2011. Bei der EM-Endrunde hat die Mannschaft von Trainer Julen Lopetegi bisher alle Spiele gewonnen und kein einziges Gegentor zugelassen.
Spanischer Kader ist voller Stars
Der dreimalige U-21-Europameister ist gespickt mit international erfahrenen Spielern. Neben Manchester Uniteds David De Gea und Koke von Atletico Madrid stechen vor allem Kapitän Thiago vom FC Barcelona und der aktuell auf dem Transfermarkt stark umworbene Spielmacher Isco vom FC Malaga hervor. "Er hat das Vertrauen von seinen Mitspielern", sagte Marc Bartra über seinen Teamkollegen Isco: "Deshalb ist er in der Lage, auf dem Platz Wunderdinge zu tun."
Bis auf den verletzten Sergio Canales sind alle Spieler der La Rojita einsatzfähig. Grund zur Rotation besteht allerdings nicht: Im Halbfinale setzte sich der Titelverteidiger souverän mit 3:0 gegen Norwegen durch. Alvaro Morata, der zum Endstand traf, ist mit vier Toren bester Torschütze des Turniers. "Gegen Spanien müssen wir taktisch sehr organisiert sein, um nicht nur Isco, sondern das ganze Team auszuschalten", weiß deshalb auch Donati.
Leise Zweifel bei Spanien
Mit einem Sieg im Finale könnte Spanien seine Dominanz im Weltfußball weiter untermauern und den Anspruch stärken, auch in den kommenden Jahren hochwertigen Nachwuchs in die A-Mannschaft zu führen. Coach Julen Lopetegui ist optimistisch: "Wir fühlen, dass das Team so auftritt wie die Mannschaft, die 2011 den Titel geholt hat. Nur wenige Spieler von damals sind noch dabei, deswegen sind wir mit dem jetzigen Nachwuchs sehr glücklich."
Sorgen machen könnte den Iberern dabei neben der Erfahrung von 1996 jedoch, dass die Italiener seit Einführung des aktuellen Austragungsmodus jedes Finale gewonnen haben, in dem sie angetreten sind. "Ich denke, dass Italien besonders die Aggressivität auszeichnet. Sie haben physisch starke Spieler von großer Qualität", warnt Barcelona-Profi Thiago Alcantara. "Wir werden in der Teambesprechung ihre Schwächen analysieren und im Spiel versuchen, diese anzugreifen." Dann soll es auch wieder mit dem Titel klappen.
Die voraussichtlichen Aufstellungen
Spanien: De Gea - Moreno, Martinez, Bartra, Montoya - Illarramendi, Thiago, Koke - Isco, Tello, Rodrigo
Italien: Bardi - Regini, Caldirola, Bianchetti, Donati - Insigne, Verratti, Rossi, Florenzi - Borini, Immobile
Die Daten zum Finale 2013