Tor
Das Personal: Marc-Andre ter Stegen (FC Barcelona), Bernd Leno (Bayer Leverkusen), Timo Horn (1. FC Köln)
Die Situation: Marc-Andre ter Stegen hat das erfolgreichste Jahr seiner Karriere hinter sich: Mit Barcelona holte er das Triple, in Luis Enriques Torwartrotation war er der Pokal-Keeper. Auch Bernd Leno hat eine überragende Saison hinter sich. 16 Mal behielt Leverkusens Schlussmann in der Liga eine weiße Weste, nur Neuer (20) war besser. Spaniens Presse kolportierte sogar ein angebliches Interesse von Real Madrid.
Horst Hrubesch wollte sich im Vorfeld nicht auf einen Keeper festlegen. Leno trägt zwar die Nummer 1 auf dem Rücken, doch ob es tatsächlich für die Startelf reicht, ist zu bezweifeln. In den wichtigen Qualifikationsspielen hatte meist ter Stegen die Nase vorn, was sich Leno nicht erklären konnte: "Ich spiele alle drei, vier Tage, der andere nicht." Fakt ist jedoch: Hrubesch kann bei seiner Wahl des Stammkeepers mit zwei solchen Kalibern praktisch nichts falsch machen.
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Timo Horn bleiben hingegen nur Außenseiterchancen, obwohl er in der vergangenen Spielzeit ebenfalls zu beeindrucken wusste. Mit Aufsteiger Köln kassierte er nur 38 Gegentore, der FC stellte damit die fünftbeste Defensive der Liga.
Zwar betonte Hrubesch stets, dass es einen Dreikampf um den Platz im Tor gebe und verpasste auf der PK am Dienstag allen drei Keepern das Attribut "Weltklasse". Doch mindestens in puncto Erfahrung hat Horn im Vergleich zu den Champions-League-erprobten Konkurrenten noch Defizite. Er wird sich wohl mit der Rolle des Premium-Backups zufrieden geben müssen.
Fazit: Im Zweikampf zwischen ter Stegen und Leno führt am Barca-Keeper letztlich wohl kein Weg vorbei. Fußballerisch ist der 23-Jährige auf einem Level mit Neuer, seine Reflexe und die Stärke im Eins-gegen-Eins machen ihn unheimlich wertvoll. Zudem bringt er das Selbstvertrauen und die Erfahrung eines Champions-League-Siegers mit - ein wichtiges Gut bei einem Junioren-Turnier.
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