"Das hilft alles nichts. Wir sagen immer, wie gut wir sind. Aber wir bekommen drei Gegentore - ein Horror", wetterte der frühere Bundesligastar nach der Last-Minute-Niederlage der israelischen Nationalmannschaft in Slowenien. Dabei fiel Herzog dem Reporter mehrfach ins Wort, ruderte wild mit den Armen, seine Stimme überschlug sich.
Die Mannschaft des österreichischen Teamchefs hatte am Montagabend in der EM-Qualifikation im Schlüsselspiel einen 2:1-Vorsprung verspielt, Benjamin Verbic schoss die Gastgeber in Sloweniens Hauptstadt Ljubljana in der 90. Minute zum 3:2-Erfolg.
Israel reist dadurch lediglich als Gruppenvierter zum Auswärtsspiel in Herzogs Heimatland Österreich am 10. Oktober. "Wir müssen immer optimistisch sein. Wir haben gesehen, was wir können. Aber so werden wir uns nicht qualifizieren", erklärte der frühere Bremen- und Bayern-Profi, der am Dienstag 51 Jahre alt wurde.
Halbzeit-Ausraster in der Kabine? Herzog widerspricht
Israelischen Medien zufolge wütete Herzog auch in der Kabine, und zwar nicht nur verbal. Mehrere Flaschen soll der einstige Mittelfeldregisseur durch die Umkleide geschossen haben, ein Tisch sei zu Bruch gegangen, mehreren Spielern sollen Tränen in den Augen gestanden haben. "Ihr werdet nie irgendwas erreichen", soll Herzog gepoltert haben.
Dieser Darstellung widersprach der Österreicher am Dienstag energisch. "Dass ich Mobiliar zertrümmert oder die Jungs gar zum Weinen gebracht haben soll, ist absoluter Blödsinn! Davon stimmt rein gar nichts", sagte Herzog dem Express: "Natürlich war ich sauer, auch auf einzelne Spieler, dass wir in der 90. Minute das Ding durch solche Fehler unnötig verlieren. Welcher Trainer wäre das denn nicht? Gleichzeitig bin ich aber mit der Entwicklung der Mannschaft zufrieden und sehe das Positive."
Israel startete mit sieben Punkten aus den ersten drei Spielen stark in die EM-Qualifikation, unter anderem gelang ein 4:2 im Hinspiel gegen Österreich. In den letzten drei Spielen errang Israel aber nur einen Punkt und liegt in Gruppe G mit acht Zählern bereits deutlich hinter Polen (13), Slowenien (11) und Österreich (10).