"Deutschland hätte keinerlei Angst, gegen England zu spielen. England mag zwar möglicherweise die besten Spieler haben, aber bisher waren sie so schlecht", sagte Babbel, der 1996 mit Deutschland Europameister wurde, in einem Interview mit Bet365.
Der 51-Jährige fuhr mit seiner Kritik am biederen Spielstil der Three Lions fort: "Wenn man sieht, wie England spielt, bekommt man Tränen in den Augen. Ich weiß nicht, was sie probieren. Wenn man sich nur mal Trent Alexander-Arnold anschaut: Er spielt unglaublich für Liverpool, aber so wie er gerade für England spielt, könnte man meinen, da stehe sein Zwillingsbruder auf dem Platz."
England hat mit einem 1:0-Sieg gegen Serbien, einem 1:1 gegen Dänemark und einem 0:0 gegen Slowenien zwar als Gruppensieger den Einzug ins Achtelfinale geschafft, die spielerischen Leistungen der Mannschaft von Trainer Gareth Southgate sorgen aber allenthalben für Kritik.
Vor allem, da das Potenzial angesichts von Spielern wie Jude Bellingham, Phil Foden, Bukayo Saka oder Harry Kane enorm ist. "Sie haben Topspieler, aber keiner von ihnen bringt Leistung", bemängelte Babbel.
Der frühere Abwehrspieler, der einst selbst vier Jahre lang in England spielte (FC Liverpool und Blackburn Rovers), weiter: "England kann gar nicht mehr schlechter werden als in der Gruppenphase."
Er hätte sich daher sogar gewünscht, dass Deutschland im Achtelfinale statt auf Dänemark auf die Engländer getroffen wäre: "Nach den Eindrücken der Gruppenphase wäre das das leichteste Los gewesen. Wenn sie ihr Potenzial ausschöpfen würden, wäre es sehr schwer, sie zu schlagen - aber im Moment sind sie einfach schrecklich", so Babbel.
Zudem knöpfte sich Babbel auch Englands Mittelfeldstar Bellingham vor, der abgesehen von seinem Siegtor im Auftaktspiel gegen Serbien bisher bei der EM auch noch nicht überzeugen konnte.
"Die Körpersprache von Jude Bellingham - mein Gott, was ist los mit ihm?", fragte Babbel. "Vielleicht denkt er, dass er jetzt der absolute Superstar von England ist, weil er die Champions League gewonnen hat. Komm' schon. Wenn ich sein Mitspieler wäre, würde ich ihm in den Hintern treten. Er ist ein super Spieler. Er hat die Champions League mit Real Madrid gewonnen, weil er ein außergewöhnlicher Fußballer ist. Aber wenn ich seine Körpersprache sehe, werde ich wahnsinnig."
Nach der enttäuschenden Vorrunde benötigt England in der K.o.-Phase eine deutliche Steigerung, um tatsächlich um den EM-Titel mitspielen zu können.
Im Achtelfinale sind Bellingham und Co. gegen die Slowakei (Sonntag, 18 Uhr) jedenfalls noch der klare Favorit. Allerdings haben die Slowaken in der Gruppenphase angedeutet, welch schwer zu bespielende Mannschaft sie sein können, kamen unter anderem zu einem 1:0-Sieg gegen Belgien.