Kurz vor Abpfiff der Partie (Endstand: 1:0 für Ungarn) kam die gute Nachricht: Varga sei bei Bewusstsein, könne kommunizieren und sei auf dem Weg ins Krankenhaus. Das bestätigte der ungarische Fußball-Verband dann auch auf X: Vargas Zustand sei stabil, er werde in einem Stuttgarter Krankenhaus behandelt. Unmittelbar nach der Szene hatte ein ungarischer Teamsprecher gegenüber SPOX noch keinen Kommentar abgeben wollen.
"Das Wichtigste ist, dass es Barni gut geht", sagte Ungarns Nationaltrainer Marco Rossi. Der BBC sagte der Italiener: "Mal sehen, ob wir im Turnier weiterkommen, aber er wird sicher nicht mehr bei uns sein."
Varga hat laut Verband "mehrere Knochenfrakturen im Gesicht sowie eine Gehirnerschütterung" erlitten und wurde mittlerweile in einem Stuttgarter Krankenhaus erfolgreich operiert. Dies teilte der Verband mit. Demnach könne der Angreifer die Stuttgarter Klinik am Mittwoch wieder verlassen.
Dominik Szoboszlai kritisiert Einsatz der Rettungskräfte: "Müssen das schneller machen"
Dem schlimmen Zusammenprall vorausgegangen war eine Flanke von Domink Szoboszlai in der 68. Minute. Nach dem Zusammenstoß liefen die Spieler beider Teams zu ihren am Boden liegenden Teamkollegen. Rund um Varga brach umgehend Panik aus, während sowohl Gunn als auch Tony Ralston - ebenfalls in die Szene verwickelt - langsam wieder aufstanden. Szoboslzlai schien Tränen in den Augen zu haben.
Seine Mitspieler versuchten Varga offenbar die wohl verschluckte Zunge aus dem Hals zu entfernen, ehe nach und nach Ordner herbeieilten, um ihn mit zwei Decken für die Zuschauer unerkenntlich zu machen.
Weil es jedoch lange dauerte, bis die Sanitäter auf den Platz eilten, wurde das ungarische Publikum schnell unruhig. Auch dauerte es recht lange, bis eine Trage auf das Feld gebracht wurde.
Dieser Meinung war augenscheinlich auch Ungarns Kapitän Szoboszlai, der zur Trage rannte und half, diese an den Unfallort zu befördern. "Ich war einer der ersten, der da war. Ich war schockiert. Ich habe versucht, ihn auf die Seite zu drehen. Er wollte aufstehen, aber hat irgendwie keine Luft bekommen", sagte Szoboszlai bei MagentaTV - und übte harte Kritik am langsamen Einsatz der Rettungskräfte: "Wir müssen das schneller machen."
Nach einer minutenlangen Behandlung wurde Varga schließlich durch den Ausgang hinter der Eckfahne herausgetragen.