Unbekannte haben am Freitag beim EM-Vorrundenspiel Österreichs in Berlin gegen Polen (3:1) für einen Eklat gesorgt. Nach dem Abpfiff der Partie hielten diese im österreichischen Fanblock ein Transparent mit einer eindeutig rechtsextremen Botschaft hoch.
"Defend Europa" war auf dem Plakat zu lesen, ein Slogan, der der "Identitären Bewegung" zuzuordnen ist. Die ID ist dem rechtsextremen Spektrum zuzuordnen und wird in Deutschland, aber auch in Österreich und Frankreich von den entsprechenden Staatsschutzbehörden überwacht.
Mit der Kampagne "Defend Europa" hetzt die ID seit Jahren gegen Migration und propagiert die Schließung europäischer Grenzen für Zuwanderung.
Der österreichische Fußballbund reagierte mit Bestürzung auf die Vorkommnisse. "Der ÖFB ist sehr betroffen, dass so ein Transparent trotz strenger Kontrollen ins Stadion gelangt ist. Nationalteam und Verband stehen ganz klar für Toleranz, Vielfalt und Integration in allen Bereichen unserer Gesellschaft", erklärte der ÖFB in einer Stellungnahme am Samstag. Die Täter seien der nichtorganisierten Fanszene der österreichischen Nationalmannschaft zuzurechnen.
Rund zwei Minuten soll das Transparent im Fanblock zu sehen gewesen sein, ehe ÖFB-Fanbeauftragte eingegriffen hätten. Die ÖFB-Stellungnahme weiter: "Nun wird an der Klärung der Identität der handelnden Personen gearbeitet. Hetzerische Botschaften wie diese haben im Fansektor des Nationalteams keinen Platz. Der ÖFB positioniert sich seit Jahren ganz klar gegen Extremismus und leistet viel Präventionsarbeit, denn dies steht in krassem Widerspruch zu allen Werten, die der ÖFB und der Fußball verkörpern."