Die Uhr von Guus Hiddink als Trainer der türkischen Nationalmannschaft läuft allem Anschein nach ab. Der erfahrene niederländische Coach hatte nach dem 1:1 (1:1) der Türkei in der deutschen EM-Qualifikations-Gruppe A in Brüssel gegen Gastgeber Belgien jedenfalls große Mühe, im Verbal-Dribbling die Übersicht zu behalten.
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"Ich bin im Augenblick dazu nicht in der Lage, etwas zu sagen", antwortete der 64-Jährige auf die Frage, ob er am 2. September gegen Kasachstan noch die Verantwortung für die türkische Auswahl habe.
In England wird er als Favorit von Chelsea-Boss Roman Abramowitsch für die Teammanagerrolle bei den Blues gehandelt.
Hiddink besitzt Ausstiegsklausel
Vielsagend fügte Hiddink in der belgischen Hauptstadt hinzu: "Ich möchte immer klar sein. Ich kann sagen, dass mein Vertrag formal bis 2012 läuft."
Allerdings besitzt der Trainer-Weltenbummler eine Ausstiegsklausel, und so schränkt der erfahrene Coach auch gleich ein: "Wenn es bestimmte Entwicklungen gibt, können wir natürlich reden. Das ist eine sehr kurze Antwort, eine klare Antwort."
Angesprochen auf eventuelle Kontakte zum russischen Milliardär und Chelsea-Eigner Abramowitsch wich der Fußballlehrer aus: "Ich bin jetzt in Urlaub..."
Auch Mark Hughes bei Chelsea im Gespräch
An der Stamford Bridge wird Hiddink beim FC Chelsea immer noch hochgeschätzt, seit er vor zwei Jahren als Interimslösung die Mannschaft zum Sieg im FA-Cup und ins Champions-League-Halbfinale geführt hatte.
Außer dem Holländer gilt der Ex-Bayern-Profi Mark Hughes (zuletzt FC Fulham) als zweiter heißer Anwärter auf den Posten als Nachfolger von Carlo Ancelotti, der nach enttäuschendem Saisonverlauf bei Chelsea gehen musste.
"Wir hatten eine großartige Zeit mit Guus. Wir würden ihn herzlich willkommen heißen", sagte Chelsea-Kapitän John Terry schon.
Türkei derzeit Dritter in der Gruppe A
In der EM-Quali-Gruppe-A belegt die Hiddink-Mannschaft nach dem Unentschieden den dritten Platz mit einem Punkt Rückstand auf die Belgier, allerdings haben die Türken noch ein Spiel weniger bestritten als die Roten Teufel.
Marvin Ogunjimi hatte die Gastgeber früh (4.) in Führung gebracht, ehe Buruk Yilmaz (22.) der Ausgleich gelang. In der 75. Minute vergab der Belgier Axel Witsel mit einem verschossenen Foulelfmeter die große Chance auf einen Sieg der Gastgeber.
Belgien rangiert in der Tabelle sieben Punkte hinter dem souveränen Tabellenführer Deutschland (18 Zähler/2:1 in Österreich). Dann folgt die Türkei (10) vor Österreich (7). Am Dienstag (19 Uhr) gastiert Deutschland in Baku und tritt gegen die Mannschaft von Ex-Bundestrainer Berti Vogts in Aserbaidschan an.
Unerwartete Niederlage für Berti Vogts
Vogts musste mit seinem Team am Freitag eine unerwartete 1:2 (0:0)-Niederlage in Astana gegen Kasachstan hinnehmen.
Länderspiel-Debütant Sergej Gridin (57./68.) erzielte beide Treffer für die Gastgeber.
Wugar Nadirow gelang zwei Minuten nach seiner Einwechslung der zwischenzeitliche 1:1-Ausgleich (63.).
"Ich ärgere mich immer noch über jede Niederlage. Wir haben den Sieg verschenkt, aber auch zu wenig getan", schimpfte Vogts über die verpatzte Generalprobe für das Deutschland-Spiel.
Die Kasachen kamen zu den ersten Toren und Punkten in der laufenden EM-Qualifikation überhaupt. Mit jeweils drei Punkten bilden Kasachstan und das Vogts-Team die Schlusslichter in der deutschen Gruppe.
EM-Qualifikation 2010/2011 - der Spielplan