Gruppe A
Belgien - Kasachstan 4:1 (2:0)
Tore: 1:0 Simons (40., Elfmeter), 2:0 Hazard (43.), 3:0 Kompany (49.), 4:0 Ogunjimi (84.), 4:1 Nurdauletov (86./Elfmeter)
Rote Karte: Kurgulin (59.)
15:1 Toschüsse. Zur Halbzeit. Belgien wusste offenbar, was die Stunde geschlagen hatte. Während die Türken zur gleichen Zeit gegen Deutschland verloren, nutzten die Belgier ihre Chancen und entschieden die Partie gegen Kasachstan innerhalb von neun Minuten.
Durch den Erfolg eroberten die Roten Teufel Platz zwei in der Tabelle. Am Dienstag hat die Mannschaft von Trainer Georges Leekens dann die zweifelhafte Ehre, es mit der deutschen Nationalmannschaft aufzunehmen. Da man gleichzeitig von einem Sieg der Türken gegen Aserbaidschan ausgehen muss, haben die Belgier die größte Hürde also noch vor sich.
Türkei - Deutschland 1:3 (0:1)
Tore: 0:1 Gomez (35.), 0:2 Müller (66.), 1:2 Balta (79.), 1:3 Schweinsteiger (86./Elfmeter)
Das DFB-Team hat auch das neunte Spiel in der EM-Quali für sich entschieden und kann mit dem Sieg im letzten Gruppenspiel gegen Belgien einen neuen Rekord aufstellen. Für die Türken geht dagegen das große Zittern los. Hier geht's zur Analyse.
Aserbaidschan - Österreich 1:4 (0:1)
Tore: 0:1 Ivanschitz (34.), 0:2, 0:3 Janko (52., 62.), 1:3 Nadyrov (74.), 1:4 Junuzovic (90.)
Rote Karte: Yunisoglu (27.)
Österreich hat im ersten Spiel unter Interimstrainer Willi Ruttensteiner seine Negativserie ausgerechnet gegen das Team von Berti Vogts beendet. Nach zuletzt sechs sieglosen Spielen in der EM-Qualifikation gab es ein 4:1 in Aserbaidschan, unter anderem mit einem Treffer des Rückkehrers Andreas Ivanschitz.
Gruppe B
Slowakei - Russland 0:1 (0:0)
Tor: 0:1 Dzagoev (71.)
Große Enttäuschung beim letztjährigen WM-Teilnehmer: Durch die Niederlage ist der slowakische Traum von der EM 2012 geplatzt. Auch gegen Russland zeigte sich das große Problem der Slowaken: Sie treffen die Bude einfach nicht. Sechs Tore in neun Quali-Spielen sind schlicht und ergreifend zu wenig.
Besonders bitter: Auch die Russen konnten keineswegs überzeugen, hatten aber mit Alan Dzagoev den Schützen des goldenen Tores in ihren Reihen. Mit mittlerweile 20 Punken und dem Spiel gegen den Gruppenletzten aus Andorra vor der Brust müsste es schon mit dem Teufel zugehen, wenn die Russen nicht zur EM fahren würden.
Andorra - Irland 0:2 (0:2)
Tore: 0:1 Doyle (8.), 0:2 McGeady (20.)
Für Giovanni Trapattoni und seine Iren zählte gegen Andorra nichts als ein Sieg. Und Kevin Doyle und Aiden McGeady erfüllten Trap früh seinen Wunsch und schossen die Iren auf den zweiten Platz. Irland hat es somit im letzten Spiel gegen die überraschend starken Armenen selber in der Hand, sich zumindest den Relegationsplatz zu sichern.
Armenien - Mazedonien 4:1 (2:0)
Tore: 1:0 Pizzelli (28.), 2:0 Mkhitaryan (34.), 3:0 Ghazaryan (69.), 3:1 Sikov (86.), 4:1 Sarkisov (90.)
Gelb-Rote Karte: Sumulikoski (53.)
Gruppe C
Serbien - Italien 1:1 (1:1)
Tore: 0:1 Marchisio (1.), 1:1 Ivanovic (26.)
Verrückter Start in Belgrad: Erst scheiterte Aleksandar Kolarov nach wenigen Sekunden an Gigi Buffon. Momente später machte es Claudio Marchisio besser: Im direkten Gegenzug erzielte der Turiner die italienische Führung. Für den Juve-Spieler war es nach den zwei Treffern gegen Milan Tor Nummer drei innerhalb einer Woche.
Und die Partie nahm weiter Fahrt auf. Rossi auf der einen, Krasic auf der anderen Seite: Im Minutentakt erspielten sich beide Mannschaften große Chancen. Folgerichtig klingelte es nach einer knappen halben Stunden das zweite Mal, diesmal allerdings im Kasten der Italiener. Nach einem Kolarov-Knaller traf Branislav Ivanovic, der Chelsea-Spieler wurde nach einer Ecke am Boden liegend angeschossen.
Auch in der zweiten Hälfte schenkten sich beide Teams nichts, allerdings ohne den gewünschten Erfolg. Gerade für die Serben ist der Punkt eigentlich zu wenig. Mit 15 Punkten liegt man derzeit nur auf Platz drei und muss im letzten Spiel in Slowenien unbedingt gewinnen, um Estland noch vom Relegationsplatz zu verdrängen. Die Italiener können sich mit dem sicheren Gruppensieg im Rücken dagegen entspannt zurücklehnen, wenn es am Dienstag zum letzten Quali-Spiel gegen Nordirland geht.
Nordirland - Estland 1:2 (1:0)
Tore: 1:0 St. Davis (22.), 1:1, 1:2 Vassiljev (77., 84.)
Gruppe D
Frankreich - Albanien 3:0 (2:0)
Tore: 1:0 Malouda (11.), 2:0 Remy (38.), 3:0 Reveillere (67.)
Lockerer Aufgalopp für Les Bleus. Nach dem Führungstreffer durch Florent Malouda ließen sich die Franzosen die Butter nicht mehr vom Brot nehmen. Spätestens nach dem 2:0 durch Loic Remy war die Moral der Albaner gebrochen.
So locker dürfte es für das Team von Laurent Blanc am Dienstag nicht werden. Dann kommt es zum Duell mit Bosnien-Herzegowina. Der Sieger fährt als Gruppenerster zur EM, der Verlierer muss in die Relegation. Frankreich reicht auch ein Remis zu Platz eins.
Bosnien-Herzegowina - Luxemburg 5:0 (4:0)
Tore: 1:0 Dzeko (12.), 2:0, 3:0 Misimovic (15., 22./Elfmeter), 4:0 Pjanic (36.), 5:0 Medunjanin (51.)
Ein Wirbelsturm? Ein Orkan? Nein, es war nur die Nationalmannschaft Bosnien-Herzegowinas, die in den ersten 45 Minuten durch den heimischen Hexenkessel von Zenica fegte. Als die Luxemburger endlich ankamen, stand es schon 4:0 und die Messe war gelesen.
Mit Edin Dzeko und dem überragenden Zvjezdan Misimovic konnten sich auch zwei ehemalige Bundesliga-Kicker in die Torschützenliste eintragen. Nach der Pause ließ es der Gastgeber dann ruhiger angehen. Verständlicherweise, immerhin kommt es am Dienstag zum großen Finale um den Gruppensieg gegen Frankreich.
Zumindest hat die Mannschaft von Trainer Safet Susic durch den klaren Erfolg gegen Luxemburg schon Platz zwei und die Relegation sicher.
Rumänien - Weißrussland 2:2 (1:1)
Tore: 1:0, 2:1 Mutu (19., 51./Elfmeter), 1:1 Kornilenko (23.), 2:2 Dragun (84.)
Gruppe E
Finnland - Schweden 1:2 (0:1)
Tore: 0:1 Larsson (8.), 0:2 Olsson (52.), 1:2 Toivio (73.)
Ganz wichtiger Sieg für die Schweden. Gegen den Nachbarn setzte man sich im Endeffekt verdient mit 2:1 durch und sicherte sich damit schon vor dem letzten Spieltag Platz zwei.
Im Olympiastadion von Helsinki erzielte Sebastian Larsson bereits nach wenigen Minuten die Führung für die Mannschaft von Erik Hamren. Auch in der Folgezeit blieben die Schweden tonangebend, bevor Martin Olsson in der zweiten Hälfte die Entscheidung besorgte. Der Anschlusstreffer durch Joona Toivio kam zu spät.
Während es für die Finnen am Dienstag gegen Ungarn nur noch um die goldene Ananas geht, werden die Schweden gegen die Niederlande noch mal Vollgas geben. Immerhin kämpfen die Tre Kronor noch um den Titel des besten Gruppenzweiten und die damit verbundene direkte EM-Qualifikation.
Niederlande - Moldawien 1:0 (1:0)
Tor: 1:0 Huntelaar (40.)
Neuntes Spiel. Neunter Sieg. Die Niederländer haben im Schongang Moldawien besiegt und damit den Gruppensieg perfekt gemacht. Mann des Abends war dabei Klaas-Jan Huntelaar, der kurz vor der Pause seinen 29. Treffer im 47. Länderspiel erzielte.
Gruppe F
Griechenland - Kroatien 2:0 (0:0)
Tore: 1:0 Samaras (71.), 2:0 Gekas (79.)
Es ging um nicht weniger als den Gruppensieg. Das bedeutete: Der Druck war immens, fast unmenschlich. Dementsprechend traten beide Teams sehr fahrig und nervös auf. In der ersten Halbzeit lief auf beiden Seiten nicht viel zusammen.
Doch die Griechen konnten sich in der zweiten Hälfte auf ihre Offensivabteilung um den Frankfurter Theofanis Gekas verlassen und führen durch den Sieg die Gruppe mit 21 Punkten an. Mit einem Erfolg am Dienstag in Georgien kann der Europameister von 2004 das Ticket zur Endrunde endgültig lösen. Die Kroaten müssten dann den beschwerlichen Weg in die Relegation gehen.
Lettland - Malta 2:0 (1:0)
Tore: 1:0 Visnakovs (33.), 2:0 Rudnevs (83.)
Gruppe G
Montenegro - England 2:2 (1:2)
Tore: 0:1 Young (11.), 0:2 Bent (45.), 1:2 Zverotic (45.), 2:2 Delibasic (90.)
Rote Karte: Rooney (73.)
Es hätte alles so einfach laufen können für die Three Lions. Mit einem 2:0-Vorsprung in die Kabine und die Moral von Montenegro wäre wohl bereits gebrochen gewesen. So weit die Theorie. Denn während sich die Engländer kurz vor dem Halbzeitpfiff bereits in der Pause wähnten, erzielte Elsad Zverotic noch den Anschlusstreffer.
Man kann sich nur zu gut vorstellen, wie Fabio Capello gekocht haben muss. Insbesondere da die offensive Vorstellung durchaus sehenswert war. Auch in der zweiten Hälfte waren gute Ansätze zu sehen. Bis zur 74. Minute: Ausgerechnet Wayne Rooney verlor die Nerven und trat gegen seinen Gegenspieler nach. Eine klare Tätlichkeit, die Schiedsrichter Wolfgang Stark folgerichtig mit der Roten Karte ahndete. Da es das letzte Qualifikationsspiel der Engländer war, dürfte Rooney zumindest für das Auftaktspiel der EM 2012 gesperrt werden. Aber auch eine längere Sperre ist möglich.
Dass die Montenegriner in der Nachspielzeit noch den Ausgleich erzielten, passte zum bittersüßen Eindruck der Engländer. Immerhin reichte der eine Punkt für den Gruppensieg und die engültige Qualifikation zur EM. Auch Montenegro darf jubeln. Durch das Remis wurde die Relegation erreicht.
Wales - Schweiz 2:0 (0:0)
Tore: 1:0 Ramsey (60./Elfmeter), 2:0 Bale (72.)
Rote Karte: Ziegler (55.)
Ottmar Hitzfeld hat die Teilnahme an der EM 2012 mit der Schweiz verpasst. Nach dem Platzverweis für Reto Ziegler trafen Arsenals Aaron Ramsey und Tottenhams Gareth Bale (71.) für die Briten. Bei den Eidgenossen kamen die Bundesliga-Profis Diego Benaglio (Wolfsburg), Eren Derdyok (Leverkusen) und Timm Klose (Nürnberg) von Beginn an zum Einsatz.
Gruppe H
Zypern - Dänemark 1:4 (1:4)
Tore: 0:1 Jacobsen (7.), 0:2, 0:4 Rommedahl (11., 22.), 0:3 Krohn-Dehli (20.), 1:4 Avraam (45.)
Die Dänen brannten in den ersten 22 Minuten ein Feuerwerk ab, das sich sehen lassen konnte. Und sicherlich auch eine eindeutige Botschaft in Richtung der Portugiesen war, die am Dienstag noch nach Dänemark müssen.
Die Zyprer konnten einem dagegen fast leidtun, so hilflos wirkte die Mannschaft in den ersten 45 Minuten. An diesem Eindruck konnte auch der "Anschlusstreffer" kurz vor der Pause nichts mehr ändern. Die zweite Hälfte glich dann einem dänischen Schaulaufen.
Durch den Erfolg haben die Dänen Platz zwei bereits sicher, bevor es im Endspiel um den Gruppensieg gegen Portugal geht.
Portugal - Island 5:3 (3:0)
Tore: 1:0, 2:0 Nani (13., 21.), 3:0 Postiga (44.), 3:1, 3:2 Jonasson (48., 68.), 4:2 Moutinho (81.), 5:2 Eliseu (87.), 5:3 Sigurdsson (90./Elfmeter)
Nachdem die Dänen Portugal den Fehdehandschuh hingeworfen hatten, warteten alle auf die Reaktion von Cristiano Ronaldo und Co. Und die Portugiesen ließen sich nicht lange bitten. Zwei schnelle Nani-Tore erstickten jede Diskussion im Keim.
Auch als die Isländer im zweiten Durchgang nochmals etwas Morgenluft schnupperten, ließen sich die Portugiesen nicht aus der Ruhe bringen und schlugen sofort zurück.
Die Feuerprobe steht allerdings erst am nächsten Dienstag im alles entscheidenden Spiel in Dänemark auf dem Programm.
Gruppe I
Tschechien - Spanien 0:2 (0:2)
Tore: 1:0 Mata (7.), 2:0 Alonso (23.)
Rote Karte: Hubschmann (70.)
Der Welt- und Europameister hat seine weiße Weste auch im siebten Quali-Spiel bewahrt. Gegen Tschechien reichte den Spaniern der Schongang, um den nächsten Dreier einzufahren.
Gerade mal sieben Minute hielt das Bollwerk des Gastgebers. Doch dann kam Xavi mit einem seiner Zuckerpässe auf Mata um die Ecke. Der Neuzugang vom FC Chelsea ließ sich nicht lange bitten und überwand seinen Vereinskollegen Petr Cech im tschechischen Tor.
Was danach folgte, glich dem Einmaleins im spanischen Fußball: Das Team von Vincente del Bosque ließ Ball und Gegner laufen. Folgerichtig erhöhte Xabi Alonso in der 23. Minute auf 2:0. Der Rest war für die Iberer nicht mehr als eine nette Trainingseinheit.
Liechtenstein - Schottland 0:1 (0:1)
Tor: 0:1 Mackail-Smith (32.)
Schön war's nicht, was die Schotten im Rheinpark in Vaduz boten, aber unterm Strich steht das gewünschte Ergebnis. Ein Kopfball von Mittelstürmer Craig Mackail-Smith nach einer guten halben Stunde bescherte den Schotten das Endspiel am kommenden Dienstag in Spanien.
Durch den Sieg hat Schottland (11 Punkte) die bis dato zweitplatzierten Tschechen (10 Punkte) überholt. Mit einem Sieg beim Welt- und Europameister wären die Schotten sicher Zweiter. Bei allen anderen Ergebnissen muss Schützenhilfe von Litauen her, das zur gleichen Zeit Tschechien empfängt.
Im direkten Vergleich liegt Tschechien vor Schottland (2:2 und 1:0).
EM-Qualifikation 2011/2012 - der Spielplan