Schweden - Dänemark 2:1 (1:0)
Tore: 1:0 Forsberg (45.), 2:0 Ibrahimovic (49.), 2:1 Jörgensen (80.)
Das Stürmer-Duell Zlatan Ibrahimovic gegen Nicklas "Lord" Bendtner klingt nach einem Offensivspektakel. Doch die beiden Torjäger taten sich in der Playoff-Partie zunächst schwer, erst nach einer halben Stunde kam das Spiel in Fahrt. Zunächst strich ein Schuss von Ibrahimovic knapp am rechten Pfosten vorbei, dann verpasste Bendtner aus kurzer Distanz nach einem leichten Zupfer seines Gegenspielers die Führung für Dänemark.
Für den Höhepunkt der ersten Halbzeit sorgte ein anderer: Emil Forsberg brachte die Schweden zwei Minuten vor dem Pausenpfiff nach einem starken Angriff über die rechte Seite in Führung: Mikael Lustig wurde von Durmaz per Hacke glänzend in den freien Raum geschickt, der Außenverteidiger fand Forsberg, der per Direktabnahme ins lange Eck traf. Da wollte sich "Ibra" nicht lumpen lassen, scheiterte aber mit seinem Freistoß-Hammer am stark parierenden Schlussmann der Dänen Kasper Schmeichel.
Doch der war kurz nach Wiederanpfiff machtlos. Nach Foul an Forsberg schnappte sich Ibrahimovic den Ball und traf per Elfmeter gewohnt nervenstark zum 2:0. Danach schienen die Gastgeber die Partie im Griff zu haben, doch Nicolai Jörgensen sorgte nach einer Ecke für den Anschlusstreffer der Dänen und hauchte seinem Team nocheinmal leben ein. Die letzten Minuten lebten dann von der Spannung, wirklich Zwingendes wollte den Gästen aber nicht mehr gelingen. Sie müssen das Ergebnis nun am Dienstag vor eigenem Publikum drehen - ein 1:0 würde für die EM reichen.
Ukraine - Slowenien 2:0 (1:0)
Tore: 1:0 Yarmolenko (22.), 2:0 Seleznev (54.)
Beiden Teams war vor 34.000 Zuschauern in der Arena Lviv zu Beginn die Nervosität anzumerken. Die Ukraine konnte den Druck früher abschütteln und erhöhte nach einer Viertelstunde das Tempo. Dafür belohnte sich das Team in Person von Andriy Yarmolenko: Eine Faustabwehr von Denis Boyko landete beim Kiew-Stürmer, der im Strafraum mit einer Körpertäuschung zwei Slowenen alt aussehen ließ und mit rechts ins lange Eck zur Führung einschob.
In der Folge entwickelte sich eine rassante Partie, bei der auch die Slowenen zu Chancen kamen. Die dickste Möglichkeit vergab Josip Ilicic in der 26. Minute mit einem Distanzschuss knapp über das ukrainische Gehäuse. Auf der Gegenseite war aber auch Sloweniens Keeper Samir Handanovic immer wieder gefordert und rettete zweimal in höchster Not.
Kurz nach der Pause war aber auch Handanovic machtlos: Rechtsverteidiger Artem Fedestky bediente Yevhen Seleznev mustergültig, der am zweiten Pfosten einlief und das Leder zum 2:0 über die Linie drückte. In der Folge verwaltete die Auswahl von Trainer Mykhaylo Fomenko die Führung clever und erarbeite sich somit eine hervorragende Ausgangsposition für das Rückspiel am Dienstag in Maribor.
Norwegen - Ungarn 0:1 (0:1)
Tor: 0:1 Kleinheisler (26.)
Der Favorit aus Norwegen musste im heimischen Ullevaal-Stadion vorlegen und legte auch gleich los wie die Feuerwehr. Kurz nach dem Anpfiff hatte der Herthaner Per Skjelbred bereits die große Chance zur Führung (3.), sein Schuss wurde jedoch durch einen grandiosen Reflex von Gabor Kiraly abgewehrt. In seinem 100. Länderspiel zeigte der Schlussmann, dass er an guten Tagen auch mit 39 Jahren noch zu herausragenden Leistungen in der Lage ist.
Nach weiteren Chancen für die Skandinavier erzielte Laszlo Kleinheisler (26.) dann den überraschenden Führungstreffer für die Gäste. Seinen sehenswerten Schlenzer ins rechte Eck hätte FCI-Ersatzkeeper Örjan Nyland allerdings durchaus parieren können. Die Gastgeber reagierten darauf mit wütenden Angriffen, konnte sich aber auch im zweiten Durchgang nicht belohnen. Nachdem Schiedsrichter Mark Clattenburg den Norwegern einen möglichen Elfmeter verwehrte (55.), war es bei einer Doppelchance kurz vor Schluss (88.) erst der Fuß von Kiraly und schließlich die Latte, die die Niederlage besiegelten.
Bosnien-Herzegowina - Irland 1:1 (0:0)
Tore: 0:1 Brady (82.), Dzeko (85.)
Rückschlag für Bosnien! Trotz der frenetischen Unterstüzung der Fans reicht es im Heimspiel nur zu einem Unterschieden. Das Spiel nahm zunächst nur sehr langsam an Fahrt auf, beide Mannschaften agierten abwartend. Erst nach gut einer Viertelstunde übernahmen die Hausherren das Kommando und versuchten im klassischen 4-4-2-System vor allem auf den Flügeln durchzubrechen.
Klare Torchancen blieben aber zunächst Mangelware. Der Versuch von Miralem Pjanic in der 11. Minute aus rund 17 Metern rauschte deutlich über die Querlatte hinweg. Laut wurden die rund 19.000 Zuschauer im Bilino Polje Stadion von Zenica, als Edin Visca den Ball von der rechten Seitenlinie in die Mitte flankte und Hertha-BSC-Angreifer Vedad Ibisevic die Kugel volley nahm (22.). Aber er traf nur das Außennetz. Bis auf diese Ausnahme standen die Iren in der Defensive höchst diszipliniert und gut organisiert und ließen keine weiteren Chancen der Hausherren mehr zu, versuchten aber auch nicht, ein eigenes Offensivspiel aufzuziehen. Kein einziger Schuss stand nach 45 Minuten zu Buche.
Der zweite Durchgang musste aufgrund in der Pause gezündeter Pyrotechnik einige Minuten nach hinten verschoben werden. Aber auch nach dem Seitenwechsel verfestigte sich das Bild aus Durchgang eins: tief stehende Iren und eine weitgehend ideenlose bosnische Nationalmannschaft.
Erst in der Schlussphase überschlugen sich dann die Ereignisse: Robbie Brady brachte die irische Auswahl mit dem ersten Schuss aufs Tor in Führung (82.). Der Angreifer nutzte den einzigen Konter der Gäste im gesamten Spiel und setzte sich auf der Außenbahn gegen zwei Gegenspieler durch, zog in die Mitte und ließ Torhüter Asmir Begovic vom FC Chelsea mit einem Linksschuss ins kurze Eck keine Chance. Die Gastgeber antworteten prompt. In der 85. Minute konnte Edin Dzeko zum 1:1 ausgleichen. Der ehemalige Wolfsburger verwertete aus sechs Metern ein traumhaftes Zuspiel des eingewechselten Ognjen Vranjes von der Grundlinie passgenau.
Die EM-Qualifikation in der Übersicht