"Die Duelle mit solchen Spielern werden für uns ein echter Härtetest", sagt Mirko Slomka und meint doch nicht Kenny Browne, Christopher Forrester oder Christy Fagan, die am Donnerstag in der dritten Qualifikationsrunde der Europa im Dress von St. Patrick's Athletic aus Irland bei Hannover 96 auflaufen.
Slomka denkt eher an Rio Ferdinand, Shinji Kagawa oder Wayne Rooney - die Stars von Manchester United. Am Samstag (20.20 Uhr) tritt der englische Rekordmeister zum Formcheck bei den Niedersachsen an und zieht vor allem im 96-Umfeld schon jetzt mehr Aufmerksamkeit auf sich, als es die Halbprofis von St. Patrick's jemals könnten.
Das Pflichtspiel am Donnerstagabend wirkt fast wie ein Vorspiel für das große Testspiel. Während für die Partie gegen die Iren erst rund 25.000 Karten verkauft wurden, wollen das Duell mit United mindestens 10.000 Fans mehr sehen.
Haggui warnt pflichtbewusst
Spannung verspricht der Europapokalabend allerdings in der Tat kaum. 3:0 hatte Hannover bereits das Hinspiel gewonnen. Ein Ausscheiden und das Verpassen der Play-off-Runde am 23. und 30. August scheint nahezu ausgeschlossen.
Zumal die 96-Profis Slomkas Warnung vor etwaiger Leichtsinnigkeit ernst nehmen. "Natürlich haben wir im Hinspiel ein gutes Ergebnis erzielt, aber es ist noch nicht vorbei", sagt Innenverteidiger Karim Haggui.
Das Ziel: Gruppenphase
Die Zielvorgabe für Europa ist klar: Erst St. Patrick's aus dem Weg räumen, dann die Play-offs überstehen und in die Gruppenphase einziehen. In der vergangenen Saison schied Hannover erst im Viertelfinale gegen den späteren Cup-Gewinner Atletico Madrid aus.
Neben einem Umsatzplus von knapp 20 Millionen Euro, blieben dem Klub fünf Millionen Gewinn. "Die Europa League ist für uns ohne Frage auch wirtschaftlich wieder ein sehr interessanter Wettbewerb", sagt Vereinschef Martin Kind. Sportlich wirkt derzeit aber selbst so manches Testspiel reizvoller.
Der Kader von Hannover 96 im Überblick