"Selbst verbockt": Hertha scheitert an Bröndby

SID
Teemu Pukki avancierte mit drei Treffern zum Matchwinner
© getty

Das Abenteuer Europa ist für Hertha BSC vorbei, bevor es richtig angefangen hat. Die Berliner schieden bei Außenseiter Bröndby IF in der Europa-League-Qualifikation aus.

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Pal Dardai war restlos bedient. "Alle, die schon von der Champions League geträumt haben, sollen endlich die Realität sehen", sagte der Trainer von Hertha BSC nach dem bitteren Aus in der Europa-League-Qualifikation: "Wenn bei uns einige denken, dass wir besser und größer sind, dann haben wir ein riesiges Problem."

Anstatt nach sieben Jahren wieder in die Gruppenphase eines europäischen Wettbewerbs einzuziehen, ist das internationale Abenteuer für den Berliner Fußball-Bundesligisten nach nur zwei Spielen wieder beendet. Nach dem 1:0 im Hinspiel bedeutete das 1:3 (1:2) bei Brøndby IF in Dänemark das völlig verdiente Aus in der dritten Qualifikationsrunde.

"Wir haben es selbst verbockt, wir sind selbst schuld", sagte Kapitän Fabian Lustenberger. Der Hauptstadtklub lud die Gastgeber um den ehemaligen Stuttgarter Bundesligatrainer Alexander Zorniger förmlich zum Toreschießen ein, leistete sich haarsträubende individuelle Fehler und war selbst viel zu harmlos. "Wenn wir ehrlich sind, haben wir ein paar Eigentore geschossen, das können wir uns nicht leisten", sagte Dardai: "Wenn du drei Tore kassierst, stimmt etwas nicht."

Alle drei Treffer erzielte zwar der Ex-Schalker Teemu Pukki, ohne die freundliche Mithilfe von Herthas nervöser Abwehr wäre ihm das aber kaum gelungen. Und so gelang es den Berlinern nach Monaten auf dem dritten Bundesliga-Tabellenplatz tatsächlich noch, den internationalen Wettbewerb zu verpassen. "Wenn man unter Druck so spielt, dann hat man das nicht verdient", sagte Dardai.

"Wir sind noch nicht so weit"

Schon in der Rückrunde der abgelaufenen Spielzeit war das ähnlich gewesen, als die alte Dame nur zwei Punkte aus den letzten sieben Spiele holte und bis auf Rang sieben abstürzte. "Jetzt musst du im Pokal weiterkommen und in der Bundesliga gut starten", forderte Dardai von seiner Mannschaft: "Statt der Europa League müssen wir jetzt Freundschaftsspiele organisieren."

Im DFB-Pokal ist Hertha in zwei Wochen in der ersten Runde bei Drittliga-Aufsteiger Jahn Regensburg erneut der Favorit, sieben Tage später kommt der SC Freiburg zum Bundesliga-Auftakt ins Olympiastadion. "Wir sind noch nicht so weit", urteilte Dardai nach vier Wochen Training. Spätestens im Pokal solle sich das ändern. "Wir müssen daraus lernen, mit Druck besser klarkommen", sagte Stürmer Salomon Kalou.

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Auch finanziell ist das Verpassen der Europa League bitter, denn dem Klub gehen alleine durch Antrittsgelder und mögliche Zuschauereinnahmen Millionenbeträge durch die Lappen. "Wer weiß, für was diese Niederlage gut ist", sagte Dardai trotzdem und hofft zumindest sportlich auf einen Lerneffekt.

Vor allem in Sachen Chancenverwertung muss sich Hertha dringend steigern. Wie schon im Hinspiel ließ die Offensive, in der zumindest Torschütze Vedad Ibisevic gute Ansätze zeigte, zu viele Möglichkeiten aus. "Das musst du jetzt runterschlucken. Das ist hart und böse, aber es ist für Hertha BSC momentan die Realität", sagte Dardai.

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