Der 1. FC Köln hat sich in der Europa League den Frust von der Seele geschossen und durch Doppelpacker Yuya Osako, Sehrou Guirassy, Simon Zoller und Milos Jojic den ersten Sieg in der Europa League eingefahren.
Die zuletzt oftmals glücklosen Geißböcke feierten einen 5:2 (1:2)-Erfolg gegen BATE Borissow und dürfen dadurch nach vier Spieltagen weiter von der K.o-Phase träumen.
Für den FC war es der erste Sieg im Europapokal seit über 25 Jahren (bislang letzter Sieg: 15. September 1992/2:0 gegen Celtic Glasgow). Osako (82., 54.), Jojic (90.), Guirassy (63.) und Zoller (16.) belohnten die zuletzt gebeutelten FC-Fans für ihre tolle Unterstüzung und ihre eigene Mannschaft für eine bemerkenswerte Energieleistung im zweiten Durchgang.
"Wir haben uns endlich belohnt. Das war ganz, ganz wichtig. Wir wissen das aber richtig einzuordnen und machen keine Freudensprünge. In drei Tagen geht es weiter", sagte Dominique Heintz nach der Partie.
Köln hat nun drei Punkte und benötigt in den abschließenden Spielen gegen den FC Arsenal (23. November) und bei Roter Stern Belgrad (7. Dezember) weitere Siege, um doch noch in die nächste Runde einzuziehen. Nemanja Milunovic (31.) und Nikolai Signewitsch trafen für Borissow. FC-Torhüter Timo Horn hielt am Ende den Sieg fest.
Köln tankte zudem Selbstvertrauen für die Bundesliga - dort steht für den Tabellenletzten am Sonntag das enorm wichtige Heimspiel gegen 1899 Hoffenheim auf dem Programm.
Hoffenheim sollte am Donnerstag aber kein Thema sein, hatte FC-Trainer Peter Stöger angekündigt und seine stärkste Elf aufgestellt. In dieser stand etwas überraschend auch Innenverteidiger Dominic Maroh, der zuletzt im Derby in Leverkusen (1:2) noch angeschlagen ausgewechselt worden war, aber rechtzeitig fit wurde.
Effzeh in Halbzeit zwei mit eisernem Willen
Maroh und Co. waren in der Defensive aber zunächst kaum gefordert, stattdessen drängte Köln die Gäste anfangs weit zurück. Im Zentrum verteilte Salih Özcan die Bälle klug, und Köln kam so schon früh zu Chancen. Nachdem sowohl Matthias Lehmann (2.) als auch Guirassy (7., 10.) die frühe Führung verpasst hatten, machte es Zoller nach schöner Vorarbeit von Özcan besser.
Doch mit der Führung im Rücken zog sich der FC zu weit zurück und überließ Borissow weitestgehend den Ball. Diese Passivität rächte sich. Zunächst traf der völlig freie Milunovic nach einem Freistoß, dann brachte Signewitsch die Gäste mit einem artistischen Treffer sogar in Führung.
Davon erholte sich der FC erst im zweiten Durchgang. Der eingewechselte Osako traf nach von der Strafraumkante, Guirassy versenkte einen Freistoß zur umjubelten Führung. Wenig später musste der Franzose verletzt raus, Milos Jojic ersetzte den Stürmer. Die Fans verabschiedeten Guirassy mit lautem Applaus und Sprechchören.
Özcan (75.) und Dominique Heintz (78.) hätten in der Schlussphase beinahe schon den vierten Treffer nachgelegt, ehe Osako und Jojic alles klar machten. Zuvor hatte Horn gleich dreimal herausragend pariert.