Borussia Mönchengladbachs Sportdirektor Max Eberl hat nach dem 1:1 bei Istanbul Basaksehir in der Europa League scharfe Kritik an der türkischen Polizei geübt. Diese hatte im Vorfeld der Partie unter anderem zahlreiche Fahnen der rund 1400 mitgereisten Gäste-Anhänger aus religiösen Gründen beschlagnahmt.
"Ich verurteile es, wenn unsere Fans nicht ins Stadion dürfen, weil in unserem Stadteblem ein christliches Symbol zu sehen ist. Dass so was im Jahre 2019 in Europa möglich ist, ist unfassbar. Das ist Polizei-Diktatur", schimpfte Eberl.
Die Gladbacher Anhänger seien "vom ersten Moment an drangsaliert worden", fügte der 46-Jährige mit Verweis auf die Anreise zum Stadion des Lieblingsklubs von Staatspräsident Recep Tayyip Erdogan an: "Sie durften sich nicht frei zum Stadion bewegen und mussten stattdessen mit Bussen anreisen."
Nach Angaben der Bild hatte die Polizei vor Anpfiff außerdem zwei Fans festgenommen, weil sie Polizisten geschlagen haben sollen. Ein Video habe aber deren Unschuld bewiesen, weshalb sie wieder aus der Haft entlassen worden seien.
"Ich bin schockiert und traurig, wir werden uns bei der UEFA beschweren. Das sind für mich bizarre und groteske Bilder und Szenen, die man heutzutage in Europa nicht mehr erwartet. Das hat nichts mit Europapokal zu tun, das hat nichts mit Fußball zu tun", sagte Eberl.