Schachtjor Donezk - VfL Wolfsburg 3:0: Viertelfinal-Traum geplatzt! Wölfe nach schwacher Leistung ausgeschieden

SID
Wolfsburg ist ausgeschieden.
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Erst fehlte den Wölfen der Biss, dann wurde es ganz bitter: Beim Restart der Europa League ist der VfL Wolfsburg sang- und klanglos ausgeschieden. Nach der 1:2-Hinspielniederlage fielen die Niedersachsen im Achtelfinal-Rückspiel bei Schachtjor Donezk am Mittwoch in der Schlussphase auseinander. Ein 0:3 (0:0) beim ukrainischen Meister war die Quittung, das Erreichen der Finalrunde in Nordrhein-Westfalen kam nie in Sicht.

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Oliver Glasner konnte und wollte nicht glauben, was er da sah. Schockiert beobachtete der Trainer des VfL Wolfsburg, wie seine in der Schlussphase desolate Mannschaft beim Restart der Europa League bei Schachtjor Donezk noch unter die Räder kam. Nach der 1:2-Hinspielniederlage war der Einzug in die Finalrunde in Nordrhein-Westfalen nie in Reichweite.

Doch noch vor der Busfahrt aus dem Stadion zum Airport und dem nächtlichen Rückflug nach Deutschland hatte sich der Coach wieder ein wenig gefangen. "Natürlich kann ich mit einem solchen Ergebnis nicht zufrieden sein. Aber wir sind auf einen wirklich starken Gegner getroffen", sagte der Österreicher nach der einseitigen Partie.

Brooks-Platzverweis sorgt schnell wieder für Gleichzahl

Junior Moraes (89./90.3) und Manor Solomon (90.+1) schossen die bis dato harmlosen, aber halbwegs stabilen Niedersachsen ab. Dabei hatte Donezk ab der 67. Minute mit zehn Spielern auskommen müssen, der Georgier Dawit Chotscholowa sah nach Notbremse gegen Joao Victor die Rote Karte. Doch nur 180 Sekunden später war dieser personelle Vorteil schon wieder dahin, weil auch Wolfsburgs Verteidiger John Brooks nach Gelb-Roter Karte den Platz verlassen musste.

Bei der Attacke gegen Joao Victor entschied Schiedsrichter Ivan Kruzliak zunächst auf Elfmeter, nahm diese Entscheidung aber nach Studium der Videobilder zurück, der Brasilianer war deutlich vor der Strafraumgrenze gelegt worden.

Insbesondere in der ersten Halbzeit fanden die Niedersachsen nach nur zwölf Tagen Training nicht in die Partie. Die Platzherren dominierten im leeren Olympiastadion von Kiew deutlich das Geschehen und verpassten die Führung mehrfach nur knapp. Die beste Chance vergab Marlos, der in der 26. Minute freistehend aus zehn Metern Entfernung den rechten Pfosten traf.

Aber nicht nur in der Vorwärtsbewegung wirkten die Gastgeber spritziger. Auch ihre Verteidigung war immer auf der Höhe und ließ bis zum Seitenwechsel nicht eine einzige klare Chance für die Gäste zu. Sichtlich unzufrieden machte sich Glasner nach 45 Minuten auf den Weg in die Kabine.

Kreativkräfte Steffen und Mehmedi schmerzlich vermisst

Besonders Wolfsburgs Torjäger Wout Weghorst war zunächst abgemeldet. Schmerzlich vermisst wurden beim Bundesliga-Siebten die beiden Schweizer Offensivkräfte Renato Steffen (Gelbsperre) und Admir Mehmedi (Achillessehnenprobleme). Torhüter Koen Casteels bewahrte die Norddeutschen mehrfach vor einem frühen Rückstand.

Nach dem Seitenwechsel setzte sich der eher einseitige Spielverlauf fort. Insbesondere Marlos bekam der VfL nicht in den Griff, der quirlige Brasilianer war ein ständiger Unruheherd.

Selbst einen Freistoß aus günstiger Position konnte der VfL nicht nutzen. Der Schuss von Maximilian Arnold in der 61. Minute war für Donezk-Keeper Andrej Pjatow leichte Beute. Danach reichte es Glasner: 60 Sekunden später ersetzte er den chronisch ungefährlichen Daniel Ginczek durch Nachwuchsstürmer Omar Marmoush (62.).

Für Wolfsburg beginnt am 17. September ein neuer Anlauf in der Europa League. In der zweiten Qualifikationsrunde für die Gruppenphase 2020/2021 trifft der VfL auf einen noch nicht namentlich feststehenden Gegner.