Tore des finnischen Nationalspielers Teemu Pukki (18. und 54.) sorgten hingegen für eine gute Ausgangsposition des leidenschaftlich kämpfenden und unerwartet stark aufspielenden Außenseiters.
Schalke-Trainer Ralf Rangnick war nach dem Schlusspfiff dementsprechend unzufrieden: "Wir haben über weite Strecken die falschen Mittel gewählt und dem finnischen Bollwerk in die Karten gespielt. Mit diesen Mitteln wäre es auch mit Raul nicht einfacher gewesen. Wir wollten in der zweiten Halbzeit mehr über die Außenpositionen kommen, sind aber immer wieder zu früh nach innen gezogen und konnten uns auch mit hohen Bällen nicht durchsetzen."
Vor und erst recht nach der Begegnung dominierte das Thema Raul und dessen Zukunft in Schalke. Der Spanier war gar nicht erst mit nach Finnland geflogen. Die offizielle Begründung der Klub-Offiziellen: Der 34-Jährige werde wegen des Kunstrasens in der finnischen Hauptstadt geschont, unter anderem wegen seiner Sprunggelenk- und Knieprobleme.
Schalke ohne Fuchs und Jones
Dennoch wollten die Spekulationen um einen eventuellen Abschied des Stürmers in der bis 31. August dauernden Wechselperiode kein Ende nehmen. Weil er in Helsinki fehlte, blieb der Ex-Nationalspieler im Europacup auch für andere Vereine spielberechtigt und somit auch für Top-Klubs interessant.
Neben Raul fehlten auch Verteidiger Abwehrspieler Christian Fuchs, der den Rest einer Europacupsperre aus dem Jahr 2006 aus seiner Zeit beim österreichischen Klub SV Mattersburg absitzen musste, und Jermaine Jones.
Trotz der Umstellungen überstanden die Schalker die Anfangsoffensive der Gastgeber ohne Probleme. Nach etwa zehn Minuten schienen sich die Königsblauen auf das ungewohnte Geläuf eingestellt zu haben und kamen zur ersten großen Chance durch Ciprian Marica (12.).
Pukkis Traumtor bringt Helsinki in Führung
Doch die gut organisierten Gastgeber ließen sich nicht irritieren und erspielten sich durch Dwada Bah (14.) die Möglichkeit zum 1:0, das jedoch Schalkes Keeper Ralf Fährmann verhinderte.
Zwei Minuten später verpasste der Gambier eine Flanke nur knapp, bevor der finnische Nationalspieler Pukki die sorglose Schalker Defensive mit einem sehenswerten Schuss aus 20 Metern in den Torwinkel bestrafte.
Die Finnen blieben auch in der Folge mit ihrem gradlinigen und schnellen Spiel in die Sturmspitzen torgefährlich. Die Schalker dagegen wirkten fünf Tage nach dem 5:1 in der Bundesliga gegen den 1. FC Köln pomadig, in der Offensive allzu statisch und ohne Überraschungsmomente.
Fährmann im Blickpunkt
Auf der Gegenseite stand Fährmann weiterhin im Blickpunkt und verhinderte den zweiten Gegentreffer unter anderem beim Distanzschuss von Toumas Kansikas und wenig später gegen den freistehenden Pukki.
Eine der zahlreichen Unkonzentriertheiten in der Abwehr verhalf erneut Pukki zum zweiten Treffer. Die erste gute Möglichkeit der Schalker in der zweiten Hälfte durch Marica wurde erst in der 66. Minute registriert. Er verfehlte das Tor der Gastgeber nur um Zentimeter. Pech hatte Klaas-Jan Huntelaar, dessen Flachschuss die Finnen auf der Linie klären konnten.
HJK Helsinki - FC Schalke 04: Daten und Fakten zum Spiel