Aleix Vidal brachte den FC Sevilla vor 26.850 Zuschauern im Estadio Ramon Sanchez Pizjuan mit seinem Treffer zum 1:0 in Führung (17.), eher er nach dem Seitenwechsel den Doppelpack schnürte (52.). In der Schlussviertelstunde legte Kevin Gameiro noch einen drauf, der mit seiner ersten Ballaktion das 3:0 markierte (75.)
Für die Blanquirrojos bedeutet der Dreier den 54. Sieg im 100. Auftritt in der Europa League (inklusive UEFA Cup), Florenz kassiert hingegen die höchste Auswärtsniederlage im Europapokal seit 2008. Damals verlor die Fiorentina 0:3 beim FC Bayern.
Der Spielfilm:
Vor dem Anpfiff: Sevilla-Coach Emery nimmt nur eine Veränderung in der Startelf im Vergleich zur 2:3-Niederlage gegen Real Madrid am Samstag vor. Vitolo rutscht für Diogo in das Team und besetzt den linken Flügel.
Montella tauscht seine Mannschaft, die Cesana am Wochenende 3:1 schlug, auf fünf Positionen aus. Rodriguez, Fernandez, Joaquin, Alonso und Goemz sind neu im Team. Vargas, Basanta und Ilicic sitzen auf der Bank, Kurtic und Gilardino gehören nicht zum Kader. Der AC Florenz geht das Spiel ohne einen einzigen Italiener in der ersten Elf an.
5.: Gomez hat die erste Chance des Spiels. Joaquin spielt den Ball von halblinks genau in den Lauf des Deutsch-Spaniers, der von der Sechzehnerkante frei abschließt, aber mit mit dem schwächeren Linken etwa einen Meter über das Tor schießt!
17., 1:0, Vidal: Vitolo setzt sich auf dem linken Flügel stark durch und legt auf Bacca ab. Anstatt selbst zu schießen, verzögert der Kolumbianer und legt weiter nach rechts, wo Vidal herangerauscht kommt und trocken ins linke Eck abschließt.
19.: Das muss der Ausgleich sein! Fernandez bekommt den Ball von der Torauslinie zurückgelegt und ist vier Meter vor dem Tor völlig blank - ist aber zu überrascht und vergibt kläglich.
25.: Doppelchance für die Gäste. Erst scheitert Fernandez nach schöner Kopfball-Ablage von Gomez an Rico, dann lässt sich Salah aus kurzer Distanz zu viel Zeit und verpasst die Einschuss-Gelegenheit.
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52., 2:0, Vidal: Badelj vertändelt den Ball im Spielaufbau und lädt Sevilla zum Gegenangriff über rechts ein. Wieder ist Vidal durch, der aus 14 Metern halbrechter Position kühl ins kurze Eck, das Keeper Alonso völlig unverständlicher Weise freimacht, einschiebt.
75., 3:0, Gameiro: Hier spielt nur noch Sevilla. Diesmal geht es schnell über links und Vitolo, der zu Vidal durchsteckt. Der Doppelpacker trifft den Ball nicht richtig, legt ihn so aber für Gameiro vor, der die Kugel nur noch über die Linie drücken muss.
77.: Fast das 4:0, aber Banega schiebt das Leder nach einem feinen Zuspiel von rechts aus zehn Metern links am Tor vorbei.
Fazit: Verdienter Sieg für clevere, dominante Spanier. Florenz hatte bis auf eine gute Anfangsviertelstunde nichts zu bieten und steht vor einer Mammut-Aufgabe im Rückspiel.
Der Star des Spiels: Aleix Vidal. Mit zwei Treffern und einer Vorlage der unumstrittene Matchwinner. Hatte in der Anfangsphase Probleme mit Gegenspieler Salah, traute sich dann aber immer mehr zu und sorgte mit seinen Vorstößen für Unruhe in der Verteidigung Florenz'. Durfte nach Reyes' Auswechslung auf seiner angestammten Position im Mittelfeld ran und wusste auch da zu überzeugen.
Der Flop des Spiels: Mohamed Salah. Tauchte nach einer aktiven Anfangsphase komplett ab und fand überhaupt keine Bindung mehr zum Spiel. Hatte nach 90 Minuten gerade einmal 43 Ballaktionen und gewann exakt zwei (!) Zweikämpfe.
Der Schiedsrichter: Guter, solider Auftritt von Felix Brych aus München, der Spiel und Spieler jeder Zeit im Griff hatte und für Ruhe sorgte, wenn sich die Gemüter zu erhitzen drohten. Sprach Krychowiak kurz vor dem Pausenpfiff richtigerweise keinen Strafstoß zu.
Das fiel auf:
- Florenz ging die Partie in einem breiten 4-3-3 äußert offensiv und zielorientiert an. Joaquin und Salah machten über ihre Seiten mächtig Druck und sorgten so dafür, dass sich Sevillas Außenverteidiger kaum einmal in die Vorwärtsbewegung einschalten konnten.
- So hatte das Team von Vincenzo Montella mehr Ballbesitz und mehr Torchancen - einzig die Angreifer wussten diese nicht in etwas Zählbares umzumünzen. Sevillas erster Vorstoß endete dank des aufrückenden Vidals im Führungstreffer.
- Wie schon gegen Gladbach und St. Petersburg zeigte sich Sevilla in der ersten Hälfte äußerst Effizient. Die Blanquirrojos erarbeiteten sich zwar nicht viele Abschluss-Gelegenheiten, nutzen diese aber konsequent.
- Nach dem Seitenwechsel löste sich Sevilla komplett aus der Umklammerung der Italiener und war das agilere und bessere Team auf dem Rasen. Angetrieben vom starken Vidal, der immer öfter den Weg in des Gegners Hälfte suchte, rollte ein Angriff nach dem anderen in Richtung Marcos Alonso.
- Von Florenz kam in dieser Phase kaum etwas. Zwar hatten die Gäste immer noch gesunde Ballbesitz-Anteile, das Spiel verlor aber zunehmend an Struktur und Präzision. Auch Gomez tauchte nach einer guten Anfangsphase komplett ab und war der Spieler mit den wenigsten Ballaktionen auf dem Feld.
FC Sevilla - AC Florenz: Daten zum Spiel