England sichert sich den Gruppensieg

Von SPOX
Mit einem tollen Lupfer erzielte die Engländerin Ellen White das wichtige 1:0 gegen Japan
© Getty

Mit einem souveränen 2:0-Sieg gegen Konkurrent Japan sicherten sich die Engländerinnen am letzten Spieltag der Gruppe B Platz eins. Mit sechs Punkten sind aber auch die Asiatinnen durch. Japan ist nächster Gegner der DFB-Elf, die am Abend Frankreich mit 4:2 schlug. Der weinende Dritte in Gruppe B ist Mexiko, dem zum Abschluss nur ein 2:2 gegen Neuseeland gelang. In Gruppe A gelang Nigeria ein versöhnlicher Abschluss.

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England - Japan 2:0 (1:0)

Tore: 1:0 White (15.), 2:0 Yankey (66.)

Im entscheidenden Gruppenspiel haben die Engländerinnen das ohnehin sehr unwahrscheinliche Aus abgewendet und sich sogar noch den Gruppensieg vor Japan gesichert.

Beide Teams begannen verhalten und boten den Fans in Augsburg nur wenig. England stand tief, Japan fand trotz technisch nicht unansehnlichen Spiels gegen die robusten Gegnerinnen kein Mittel.

Ellen White markierte in der 15. Minute praktisch aus dem Nichts den Führungstreffer - und was für einen schönen! Karen Carney hatte die Stürmerin aun der Strafraumgrenze mit einem perfekten Steilpass in Position gebracht, White überrumpelte die japanische Torhüterin Ayumi Kaihori mit einem herrlichen Lupfer.

Fortan hatten die Three Lions das Spiel gut im Griff. Japan wurde schon an der Mittellinie gestellt und wirkte ratlos. Nach einer halben Stunde hatte sich der Schock gelegt, die Asiatinnen spielten wieder kontrollierter und druckvoller nach vorn. Echte Gefahr entstand - bis auf einen kurzen Moment der Aufregung nach einer Standardsituation (35.) - für England lange Zeit aber nicht.

Im Gegenteil: Mit einem sehenswerten Fallrückzieher hätte White in der 38. Minute fast noch erhöht. Doch diesmal war Kaihori auf ihrem Posten und kratzte den Ball artistisch aus dem Winkel.

Nach der Pause kam Japan mit neuem Schwung aus der Kabine und baute zunehmend Druck, aber erneut fehlte die Durchschlagskraft. Im gegnerischen Strafraum dauerte es immer wieder zu lang, ehe der Abschluss gesucht. Und so passierte, was passieren musste:

Eine Hereingabe von Carney legte sich die eingewechselte Rachel Yankey perfekt auf den linken Fuß, aus spitzem Winkel konnte sie die heran stürmende Kaihori problemlos überlupfen (66.).

Am Spielverlauf änderte diese Vorentscheidung nichts. Japan rannte weiter an, produzierte aber kaum Gefahr. Ohne größere Mühe brachte England den Vorsprung über die Zeit und machte den Gruppensieg perfekt.

Star des Spiels: Ellen White. Nicht nur wegen ihres Tores zum 1:0 war die Stürmerin auffälligste Engländerin. White arbeitete darüber hinaus wie ein Tier, riss Räume für die Mitspielerin und hätte mit einem wunderschönen Fallrückzieher fast noch ein zweites Mal getroffen. Auch stark: Karen Carney (2 Torvorlagen).

Neuseeland - Mexiko 2:2 (0:2)

Tore: 0:1 Mayor (2.), 0:2 Dominguez (29.), 1:2 Smith (90.), 2:2 Wilkinson (90.)

Die Mexikanerinnen sahen lagen Zeit wie die sicheren Sieger aus und mussten sich am Ende doch mit einem Unentschieden zufrieden geben. Damit müssen die Mittelamerikanerinnen die Heimreise antreten. Auch wenn sie vor der Begegnung nur noch theroretische Chancen auf das Viertelfinale hatten, legten die Mexikanerinnen gleich mächtig los.

Nach einer Balleroberung im Mittelfeld spielte Dominguez den Ball mustergültig zu Mayor in die Gasse, die aus spitzem Winkel in der zweiten Minute das 1:0 erzielte. Mexiko war auch in der Folgezeit die dominierende Mannschaft und erhöhte durch Dominguez in der 29. Minute auf 2:0.

Neuseeland konnte sich in der zweiten Halbzeit etwas befreien, blieb aber lange Zeit ohne zwingende Torchancen. Bis zur Nachspielzeit. Erst köpfte Rebecca Smith nach einer Ecke den Anschlusstreffer für die Swanz, buchstäblich mit dem Abpiff gelang Hannah Wilkinson der Ausgleichstreffer für Neuseeland, das damit den ersten Punktgewinn überhaupt bei einer Weltmeisterschaft feierte.

Star des Spiels: Maribel Dominguez. Die Stürmerin der Mexikanerinnen bereitete das 1:0 mit einem klugen Pass vor und vollendete in der 29. Minute eiskalt, als sie frei vor Jenny Bindon auftauchte. Technisch und in punkto Spielübersicht war ihr Auftritt eine Augenweide.

Kanada - Nigeria 0:1 (0:0)

Tore: 0:1 Nkwocha (85.)

Beide Mannschaften verabschieden sich mit einer anständigen Leistung aus dem Turnier. Kanada erwischte den besseren Start und hatte durch Christine Sinclair gleich in der ersten Minute die erste Gelegenheit.

Danach bekam Nigeria Oberwasser, es entwickelte sich ein offenes Spiel. Sinclair hatte in der 23. Minute die nächste Chance, traf aber nur den Pfosten. Im Gegenzug war es dann Ebere Orji, die für Nigeria ebenfalls nur das Aluminum traf.

In einer hochklassigen ersten Halbzeit gab es zahlreiche Chancen für beide Seiten. Nkwocha traf in der 43. Minute abermals nur den Pfosten. Mit 0:0 ging es in die Pause.

Nach dem Seitenwechsel flachte die Partie zunehmend ab. Erst ein zehnminütiger Stromausfall im Dresdner WM-Stadion brachte wieder Schwung in die Partie.

Nigeria steckte die unplanmäßige Pause am besten weg und erzielte in der 85. Minute durch Perpetua Nkwocha die Führung für die Afrikanerinnen. Danach nahm das Spiel wieder Fahrt auf. Beide Mannschaften hatten weitere Möglichkeiten. Am Ende blieb es beim knappen, aber verdienten Sieg für Nigeria.

Star des Spiels: Perpetua Nkwocha. Die Stürmerin war ein stetiger Unruheherd im Spiel der Nigerianerinnen, traf in der ersten Halbzeit den Pfosten und bereitete die große Chance von Orji vor. Mit dem Siegtreffer krönte Nkwocha ihre überragende Leistung und sorgte somit für einen versöhnlichen WM-Abschluss für Nigeria.

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