Die Weltmeisterinnen von 1995 treffen am Mittwoch in Leverkusen auf Asienmeister Australien. Vor der abschließenden Partie in der Gruppe D haben beide Teams drei Punkte auf ihrem Konto, Australien ist wegen der besseren Tordifferenz Zweiter. Das norwegische Team von Trainerin Eli Landsem muss also gewinnen, um im Turnier zu bleiben.
"Wir müssen unser Angriffsspiel verbessern, dann können wir die Australierinnen besiegen", sagte Landsem und versprach: "Wir werden gut vorbereitet in das Spiel gehen, und wir glauben fest daran, dass wir uns für das Viertelfinale qualifizieren können."
Auch Leni Larsen Kaurin vom Bundesligisten VfL Wolfsburg zeigte sich selbstbewusst: "Unsere Chancen sind sehr gut." Dabei hat die Mannschaft aus Skandinavien bei der WM-Endrunde bislang nicht überzeugt: Dem 1:0-Auftaktsieg gegen Äquatorial-Guinea folgte eine 0:3-Pleite gegen Brasilien.
Während Norwegen unbedingt einen Sieg benötigt, reicht den Matildas aus Australien ein Unentschieden, um zum zweiten Mal nach 2007 ein WM-Viertelfinale zu erreichen. Die Auswahl des schottischen Trainers Tom Sermanni darf sich nach ihren couragierten Auftritten gegen Brasilien (0:1) und Äquatorial-Guinea (3:2) durchaus Hoffnungen machen. Bei der WM-Endrunde 2007 in China trennten sich beide Teams 1:1, mit diesem Ergebnis würde Australien jetzt ins Viertelfinale einziehen.
Brasilien wieder mit Libero
Im zeitgleichen Spiel der Gruppe D wird Brasiliens Trainer Kleiton Lima die Artistik seiner Spielerinnen nicht wirklich vertrauen. Bei der WM lässt er den Titelanwärter mit Libero auflaufen, Otto Rehhagel lässt grüßen. Mit der Steinzeittaktik ist Lima noch nicht einmal alleine: Auch Brasiliens nächster Gegner Äquatorial-Guinea setzt am Mittwoch in Frankfurt/Main (18.00 Uhr im LIVE-TICKER) wieder auf die freie Frau.
"Die Sache ist ganz einfach: Ich habe kaum gute Abwehrspielerinnen, dafür aber viele gute Kräfte im Mittelfeld zur Verfügung", erklärte Lima. "Solange es erfolgreich ist, sehe ich auch keinen Grund, etwas an unserem System ändern zu müssen." Nach zwei Siegen steht die Seleção vorzeitig als Gruppensieger fest.
Gegen den Afrikameister von 2008 wollen sich die Brasilianerinnen, die ihren ersten großen Titel anstreben, aber dennoch keine Blöße geben. "Wir müssen weiter hart arbeiten und sicherstellen, dass wir unsere Rivalen ausschalten können", sagte Mitteldfeldspielerin Formiga.
Äquatorial-Guinea nahm sportlich nur eine Nebenrolle ein und ist nach zwei Niederlagen gescheitert. Wegen der nicht geahndeten Handball-Einlage von Bruna bleibt der Auftritt der Afrikanerinnen aber sicher im Gedächtnis.
Bei ihrem zweiten Einsatz hat die deutsche Schiedsrichterin Bibiana Steinhaus in diesem Spiel die Gelegenheit, den zum Teil ruinierten Ruf der WM-Referees zu retten.
FIFA-WM 2011: Die Gruppe D im Überblick