Das sensationelle Viertelfinal-Aus der deutschen Frauenfußball-Nationalmannschaft könnte für DFB-Schiedsrichterin Bibiana Steinhaus das Ticket für das WM-Finale bedeuten. Die 32 Jahre alte Polizeibeamtin aus Hannover wurde nach zwei ordentlichen Leistungen in der Gruppenphase vom Weltverband FIFA zwar nicht für das Viertelfinale nominiert, kann durch das Ausscheiden der deutschen Mannschaft nun aber im Halbfinale oder Endspiel eingesetzt werden.
Für die Zweitliga-Schiedsrichterin wäre die Leitung des WM-Finals am 17. Juli in Frankfurt der absolute Karrierehöhepunkt. "Wir Schiedsrichter sind Sportler. Und natürlich ist es immer unser Ziel, in einem Turnier so weit wie möglich zu kommen", hatte Steinhaus vor dem Turnierbeginn gesagt. Damals hatte Steinhaus aber im Traum nicht damit gerechnet, dass die DFB-Auswahl bereits im Viertelfinale scheitern könnte. Nachdem Steinhaus nicht für ein Viertelfinale ausgewählt worden war, dachte sie eigentlich, das Turnier sei für die beendet.
Lob von höchster Stelle
Nun könnte es allerdings ganz anders kommen. Denn Steinhaus hatte bei ihren bisherigen beiden Auftritten bewiesen, dass sie international zu den absoluten Spitzenschiedsrichterinnen zählt.
Beim Spiel zwischen den USA und Nordkorea (2:0) zeigte die Polizeibeamtin eine tadellose Vorstellung und erhielt anschließend Lob von höchster Stelle.
"Das war eine Klasseleistung. Da gab es nichts auszusetzen", hatte DFB-Präsident Theo Zwanziger nach der souveränen Vorstellung von Steinhaus erklärt. Auch bei der Partie Brasilien gegen Äquatorial-Guinea (3:0) überzeugte Steinhaus, auch wenn es die ein oder andere falsche Abseitsentscheidung ihrer Assistentinnen gegeben hatte.
Der Spielplan der Frauen-WM 2011