Schlammschlacht mit Schützenfest

SID
Trotz Schlammschlacht schossen die DFB-Frauen Kroatinnen aus dem Stadion
© getty

Nach einer wahren Schlammschlacht im kroatischen Schneetreiben haben die deutschen Fußballerinnen ihr Erfolgsjahr 2013 mit einem Schützenfest abgerundet.

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In Osijek setzten sich die Europameisterinnen trotz widriger Witterungsbedingungen mit 8:0 (3:0) durch und nähern sich in der WM-Qualifikation mit ihrer nach fünf Siegen blütenweißen Weste unaufhaltsam der Endrunde 2015 in Kanada.

Die Treffer für die um Längen überlegene Auswahl von Bundestrainerin Silvia Neid, die die Gruppe 1 nach der Hälfte der Qualifikation mit der Bilanz von 40:0 Toren anführt, erzielten die überragende Vierfachtorschützin Dzsenifer Marozsan (12./21./66./81.), Celia Sasic (13.), Anja Mittag (53.), Alexandra Popp (71.) und Saskia Bartusiak (90.). Zuvor hatte Fatmire Bajramaj beim 14. deutschen Sieg im 20. Länderspiel des Jahres (4 Unentschieden, 2 Niederlagen) einen Foulelfmeter verschossen (8.).

"Drei Punkte, acht gut herausgespielte Tore - das war insgesamt ein schöner Abschluss", sagte die sichtlich zufriedene Bundestrainerin im ZDF. Die 21-jährige Marozsan war nach ihren Länderspieltoren 12 bis 15 im 29. DFB-Einsatz überglücklich: "Wir wollten die Spielfreude zum Ende des Jahres noch einmal mitnehmen. 2013 hat viel Spaß gemacht."

Über Kampf ins Spiel

Der tiefe, matschige Rasen im Stadion "Gradski vrt" hatte vor Spielbeginn stundenlang von den über Nacht gefallenen Schneemassen befreit werden müssen. "Unserem starken Kombinationsspiel kommt so ein Platz nicht entgegen. Aber die Mannschaft weiß, dass sie über den Kampf ins Spiel kommen muss", sagte Doris Fitschen, Managerin der Nationalmannschaft, daher vor der Partie.

Doch die Auswahl des Deutschen Fußball-Bundes, die nach Verletzungen der EM-Stammkräfte Lena Goeßling, Lena Lotzen und Jennifer Cramer vier Tage nach dem 6:0 in der Slowakei auch ohne Rückkehrerin Linda Bresonik (Wadenzerrung) auskommen musste, ließ gegen den Weltranglisten-63. erst gar keine Zweifel aufkeimen.

Bajramaj verschießt Elfer

Auch der verschossene Strafstoß von Bajramaj, die nach ihren zuletzt starken Vorstellungen als Joker für Simone Laudehr in die Anfangsformation gerückt war, hinterließ 122 Tage nach dem EM-Triumph in Schweden keine Spuren. Zuvor hatte Kristina Nevrkla im Strafraum Leonie Maier zu Fall gebracht. Doch die Treffer der Frankfurterinnen Marozsan - darunter ein sehenswerter 18-Meter-Schuss unter die Latte zum 3:0 - und Sasic sorgten auf dem rutschigen Geläuf für klare Verhältnisse.

Im deutschen Tor verlebte Almuth Schult als Vertreterin von Nadine Angerer, die gemäß Absprache mit Neid nicht für die letzten beiden Partien des Jahres aus Australien anreisen musste, auch im zweiten Durchgang einen ruhigen Nachmittag. Mittags Kopfballtor nach einem Freistoß von Offensivkraft Marozsan ließ die Gegenwehr der Kroatinnen endgültig verebben. Als das halbe Dutzend Tore voll war, durfte in der Schlussphase die Potsdamerin Tabea Kemme ihr Länderspieldebüt geben. Innenverteidigerin Bartusiak setzte mit ihrem ersten Tor im 79. Länderspiel den Schlusspunkt.

Nächster Stop Algarve Cup

Das DFB-Team trifft sich im kommenden Frühjahr wieder. Beim Algarve Cup in Portugal (5. bis 12. März) misst sich der zweimalige Welt- und achtmalige Europameister mit Island, China und Norwegen. In der WM-Qualifikation geht es am 5. April als nächstes zum Tabellenzweiten Irland, der sieben Punkte aus drei Spiele vorzuweisen hat.

Beste Spielerinnen der deutschen Mannschaft waren die omnipräsente Marozsan und Mittag, bei Kroatien konnte sich keine Akteurin in den Vordergrund spielen.

Die DFB-Frauen im Überblick