"Ich kann die Äußerungen schon nachvollziehen, aber ich hätte es gut gefunden, wenn die Kollegen mich angerufen hätten, um darüber zu sprechen", sagte die 51-Jährige auf der Pressekonferenz vor dem dem Spiel um Platz drei am Samstag gegen England.
In Ottawa habe sie beispielsweise ein Bundesliga-Trainer besucht: "Wir haben uns gut unterhalten, das ist der richtige Weg." Im direkten Austausch sei sie "dankbar für jede Kritik", meinte Neid.
Die Trainer Colin Bell (Frankfurt), Bernd Schröder (Potsdam) und Ralf Kellermann (Wolfsburg) hatten nach dem Halbfinal-Aus in diversen Interviews teils harsche und grundlegende Kritik geäußert.
Bells Äußerungen etwa über ein zu starres taktisches System entgegnete sie: "Wir sind in unserem System sehr flexibel und variabel. Das Allerwichtigste ist, dass unsere Spielerinnen sich darin sehr wohl fühlen und wissen, was sie wann zu tun haben."
"Wir waren gut im Spiel"
Das sei für eine Nationalmannschaft ausschlaggebend: "Anders im Verein haben wir nicht das ganze Jahr über Zeit, mit den Spielerinnen daran zu arbeiten."
Den Vorwurf, dass sie nach dem 0:1-Rückstand nicht mehr versucht hatte, durch Einwechslungen neue Impulse zu setzen, wies sie zurück: "Wenn ich das Gefühl gehabt hätte, dass das etwas bringt, hätte ich es getan. Aber wir waren da gut im Spiel, vor allem gegen den Ball."
Mit Blick auf den WM-Abschluss im Commonwealth-Stadium von Edmonton deutete Neid an, dass sie gegen den "starken, robusten Gegner" frische Spielerinnen aufbieten werde.
Einige Stammkräfte seien nach sechs WM-Auftritten sehr müde. Verzichten muss Neid im Duell mit den "Three Lionesses", dem letzten Länderspiel von DFB-Spielführerin Nadine Angerer, auf Dzsenifer Marozsan (Sehnenreizung im Sprunggelenk) und Lena Lotzen (Sehnenreizung in der Hüfte). Alle anderen Spielerinnen seien aber einsatzfähig und "voller Tatendrang", um mit einem "guten Gefühl nach Hause zu fahren".
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