In der 4. Minute erzielte Popp das entscheidende Tor für die Mannschaft der scheidenden Bundestrainerin Silvia Neid, die ihr Amt nach den Olympischen Spielen im kommenden Jahr in Rio (5. bis 21. August) an ihre Assistentin Steffi Jones übergeben wird.
"Es hat nicht viel zusammen gepasst, wir waren zu fahrig und hatten Probleme beim ersten Kontakt", sagte Neid: "Kroatien hat unsere technischen Defizite ausgenutzt, wir haben nie den richtigen Moment zum Abschluss gefunden. Letztlich sind wir froh über die drei Punkte."
Auch Teammanagerin Doris Fitschen legte bereits zur Pause den Finger in die Wunde: "Die Chancenverwertung war unserer Schwachpunkt. Das war nicht optimal. Das Leistungsgefälle im internationalen Frauenfußball ist immer noch sehr groß. Aber man hat gesehen, dass man auch solche Spiele erst einmal gewinnen muss."
In den nächsten Partien der Qualifikationsgruppe 5 trifft die Auswahl des Deutschen Fußball-Bundes (DFB) Ende Oktober auf Russland und die Türkei. Ziel ist die Endrunde 2017 in den Niederlanden.
Führung, dann lange nichts
Vor 500 Zuschauern in Zagreb musste der zweimalige Welt- und achtmalige Europameister, der immer noch den enttäuschenden vierten Platz bei der zurückliegenden WM-Endrunde als Bürde mit sich herumschleppen muss, nicht lange auf die Führung warten.
Nach dem Tor durch Popp brachte das deutsche Team, das nach der WM die Abschiede von Spielführerin Nadine Angerer und Torjägerin Celia Sasic verkraften musste, zunächst allerdings kaum noch etwas in der Offensive zustande.
Ab Mitte der ersten Hälfte erarbeiteten sich die Schützlinge Neids, die auf die verletzten Dzsenifer Marozsan, Jennifer Cramer, Lena Lotzen, Babett Peter, Josephine Henning und Lena Petermann verzichten musste, dann aber zahlreiche hochkarätige Möglichkeiten. Keine davon konnten die Gäste verwerten.
Müde zweite Hälfte
Auch nach der Pause konnten die Deutschen, die in der WM-Qualifikation vor zwei Jahren zweimal deutlich (4:0 und 8:0) gegen Kroatien gewonnen hatten, nicht überzeugen. Bis zur 65. Minute verzeichnete die Mannschaft um die neue Spielführerin Saskia Bartusiak nicht einmal mehr Chancen.
Was die Deutschen in dieser Phase boten, war Wasser auf die Mühlen der zahlreichen Kritiker, die sich nach der WM zu Wort gemeldet hatten. Erst in der 69. hatte Bartusiak per Kopf wieder eine Gelegenheit. Danach ging erst einmal wieder nichts.