Glanzlose DFB-Frauen weiter auf Kurs

SID
Mandy Islacker brauchte nur sieben Minuten für ihr erstes DFB-Tor
© getty

Bundestrainerin Silvia Neid klatschte jede einzelne Spielerin ab, Mandy Islacker strahlte nach ihrem Traum-Debüt, und Melanie Leupolz humpelte erschöpft vom Rasen: Die deutschen Fußballerinnen freuten sich nach dem hart erkämpften 2:0 (1:0) gegen ruppige Russinen über einen wichtigen Arbeitssieg auf dem Weg zur EM.

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"Der Gegner war sehr aggressiv, das wussten wir vorher", sagte Neid im ZDF, "unsere Spielerinnen mussten heute hart arbeiten, sich wirklich durchbeißen." Das gelang, und mit dem glanzlosen dritten Sieg im dritten Spiel ohne Gegentor hielt der Titelverteidiger als souveräner Tabellenführer der Gruppe 5 Kurs auf das Turnier 2017 in den Niederlanden.

Dabei feierte Islacker vor 4516 Zuschauern einen Einstand nach Maß. Beim Länderspieldebüt benötigte die Angreiferin gerade einmal sieben Minuten für ihren ersten Treffer im DFB-Trikot. "Ich habe gar nicht mit dem Einsatz von Beginn an gerechnet, war total überrascht und habe einfach mein Bestes gegeben", sagte die 27-Jährige.

Kurz nach der Halbzeitpause erzielte Leonie Maier (49.) den Endstand für den Europameister, der bereits am Sonntag (14.15 Uhr) sein nächstes Spiel gegen die Türkei in Sandhausen bestreitet.

Zwischendurch habe das Team allerdings "den Faden verloren", sagte Neid, "da war Unzufriedenheit da über vergebene Chancen. Aber die Mannschaft hat sich dann davon frei gemacht."

"Oft nicht zu Ende gespielt"

Neid, die ihr Amt nach den Olympischen Spielen im kommenden Sommer in Rio an ihre Assistentin Steffi Jones übergeben wird, hatte mit dem Islacker-Debüt in der Startelf für eine Überraschung gesorgt. Die Stürmerin, die im Mai den 1. FFC Frankfurt zum Champions-League-Triumph geschossen hatte, profitierte womöglich auch vom kurzfristigen Ausfall von U20-Weltmeisterin Lena Petermann, die wegen einer muskulären Verhärtung im Oberschenkel passen musste.

Der nach Platz vier bei der WM vielfach kritisierten DFB-Auswahl war das Bemühen, die Scharte nach dem erschreckend schwachen 1:0 in Kroatien im September auszuwetzen, zunächst anzusehen. Gegen die Nummer 22 der Welt wurde wie von Neid gefordert die spielerische Lösung gesucht, oft über die Flügelspielerinnen Leupolz und Sara Däbritz.

"Wir haben den Ball gut laufen lassen", sagte Leupolz "es aber oft nicht gut zu Ende gespielt. Es gibt vieles zu analysieren und zu verbessern." Denn nach dem frühen Führungstreffer, bei dem Islacker im Strafraumgetümmel nach ihrem eigenen Lattentreffer und einem Pfostenschuss von Däbritz erfolgreich abstaubte, fehlte wie zuletzt so häufig bei klarer Überlegenheit oft die Präzision, um gefährlich in den Strafraum einzudringen. Defensiv wurde die deutsche Mannschaft nie ernsthaft in Bedrängnis gebracht.

Erst kurz nach der Pause legte die aufgerückte Rechtsverteidigerin Maier mit ihrem Traumtor von der Strafraumgrenze in den linken Winkel nach.

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