Bayern-Frauen verteidigen Titel

SID
Die Frauen des FC Bayern München verloren in dieser Saison nur ein einziges Spiel
© getty

Die Fußballerinnen von Bayern München haben ihren Meistertitel vorzeitig verteidigt. Die "Ladies in Red" waren damit früher dran als die Männer und begeistern sogar Edelfan Karl-Heinz Rummenigge.

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Nachdem die "Ladies in Red" ihre Titelverteidigung in cooler Bayern-Manier vorzeitig perfekt gemacht hatten, ließen sie sich zu den Queen-Klängen von "We are the Champions" feiern. Die alten und neuen Meisterspielerinnen von Bayern München streiften sich nach dem 5:0 (2:0) gegen Bayer Leverkusen T-Shirts mit der Aufschrift "Titelverteidigerinnen" über.

Selfies wurden gemacht, und die als römischer Feldherr verkleidete Ersatzspielerin Raffaella Manieri hielt eine Papp-Trophäe in die Höhe. "Das ist der größte Tag in der Geschichte des Frauenfußballs beim FCB. Wir haben es geschafft, das gegen alle Widrigkeiten durchzuziehen. Wir sind immer über das Team gekommen, das hat uns stark gemacht", jubelte Trainer Thomas Wörle mit Blick auf die dritte Meisterschaft nach 1976 und 2015. Auf der Tribüne an der Grünwalder Straße zeigten die Fans ein Transparent mit der Aufschrift "Der Titel bleibt in Minga".

Rummenigge lobt

Moralische Unterstützung hatte die Mannschaft um Nationalspielerin Melanie Leupolz bereits im Vorfeld von oberster Stelle erhalten. Bayerns Vorstandschef Karl-Heinz Rummenigge jedenfalls sparte nicht mit Anerkennung für die Überfliegerinnen. "Jahrelang sah es ja ein wenig so aus, als wären die Frauen das fünfte Rad am Wagen. Doch mittlerweile haben sich die 'Ladies in Red' zu einem absoluten Aushängeschild des FC Bayern entwickelt. Sympathisch, professionell, zielstrebig", lobte Rummenigge im Bayern-Magazin.

Der Ex-Nationalspieler machte keinen Hehl daraus, dass er schon von der Neuauflage der Meisterfeier von "Deutschlands bestem gemischten Klub-Doppel" auf dem Münchner Rathausbalkon träumt. Im Gegensatz zu "ihren Frauen" konnte das Männer-Team um Manuel Neuer, Thomas Müller & Co. den Meistertitel am Wochenende noch nicht vorzeitig perfekt machen.

Ihre weiblichen Pendants aber lieferten. Vor rund 1100 Zuschauern besiegelten Dreifach-Torschützin Vivianne Miedema (25./53./59.), Mana Iwabuchi (27.) sowie Sara Däbritz (79.) den 17. Sieg der Münchnerinnen im 20. Liga-Saisonspiel. "Der Titel fühlt sich besonders an. Wir hatten viel Druck, aber haben das wirklich gut gemacht", lobte Torjägerin Miedema, die auf dem Rathausbalkon mit ihrem niderländischen Landsmann Arjen Robben tanzen will.

Neue Ziele

Die bislang einzige Niederlage hatte die Wörle-Elf vor zwei Wochen im Heimspiel gegen den 1. FFC Frankfurt (0:1) kassiert. Bereits ein Unentschieden am Sonntag hätte den FCB-Frauen zum neuerlichen Titelgewinn gereicht.

Nach dem Party-Marathon und der Sommer-Pause sollen mittelfristig die nächsten Ziele ins Visier genommen werden. Vor allen Dingen in der Champions League möchten die FCB-Frauen diesmal Duftmarken setzen. In der laufenden Runde hatten sie in der Königsklasse noch Lehrgeld bezahlen müssen. Das Aus kam völlig überraschend bereits in der Runde der letzten 32 gegen Twente Enschede (1:1/2:2).

Als Hauptursachen für den enttäuschend frühen K.o. machte Wörle "mangelnde Erfahrung" und ein halbes Dutzend verletzte Spielerinnen verantwortlich. Das soll nun anders werden.

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