"Ich hätte das nie erwartet und musste es auch erstmal verdauen. Es ist ein schönes Gefühl. Bei Torhütern ist es ganz selten, dass sie solche Titel gewinnen. Bis vor kurzem war Olympia noch mein Ziel. Deswegen muss ich mich jetzt erstmal hinsetzen und mir neue Ziele überlegen, die ich dann durchziehen kann", sagte Berger.
An der vom Fachmagazin kicker seit 1996 durchgeführten Abstimmung nahmen 427 Journalistinnen und Journalisten teil. Berger setzte sich mit 144 Stimmen vor Giulia Gwinn von Bayern München (71 Stimmen) und Lena Oberdorf (66), die vom VfL Wolfsburg zu dieser Saison an die Isar gewechselt ist, durch.
Sie folgt auf Vorjahressiegerin Alexandra Popp (VfL Wolfsburg). Aufgrund der Olympischen Spiele erfolgte die Auszeichnung getrennt von den Wahlen des "Fußballer des Jahres" (Toni Kroos) und des "Trainer des Jahres" (Xabi Alonso).
Berger hatte bei Olympia in Frankreich mit starken Leistungen überzeugt - insbesondere beim Nervenspiel vom Punkt. Im Viertelfinal-Krimi gegen Kanada hielt die ehemalige Chelsea-Spielerin zunächst zwei Schüsse, bevor sie selbst als letzte Schützin das Weiterkommen sicherte. Im Spiel um Platz drei rettete Berger dann mit einem weiteren gehaltenen Elfmeter unmittelbar vor Spielende die 1:0-Führung gegen Weltmeister Spanien und damit die Bronzemedaille.
Die Auszeichnungen sei "eine tolle Bestätigung ihrer Leistungen, insbesondere in den vergangenen Wochen. Anne ist nicht nur eine starke Torhüterin, sondern auch eine beeindruckende Persönlichkeit, die schon viele Widerstände überwinden musste und sich immer wieder zurück gekämpft hat. Davor kann ich nur den Hut ziehen", sagte der frühere Bundestrainer Horst Hrubesch.
Der 73-Jährige hatte die Torwartfrage vor Olympia lange offengelassen und Berger, die bereits zweimal (2017 und 2022) den Krebs an ihrer Schilddrüse besiegte, schließlich den Vorzug vor der bisherigen Stammtorhüterin Merle Frohms (VfL Wolfsburg) gegeben.