"So etwas habe ich noch nie erlebt. Es geht hier auch um die Gesundheit der Spielerinnen, und ich habe von Anfang an gesehen, dass das heute nichts werden kann", sagte Bundestrainerin Steffi Jones: "Dann haben wir uns aber noch einmal konzentriert warmgemacht, weil es hätte sein können, dass wir spielen müssen. Jetzt sind wir aber alle froh, dass wir morgen spielen. Wir müssen uns jetzt runterfahren und dann morgen wieder auf das Spiel vorbereiten."
Die deutsche Torjägerin Dzsenifer Marozsan meinte: "Ich hätte gerne gespielt, aber das hätte keinen Sinn gemacht. Man konnte sich den Ball nicht mal zupassen. Die Absage war die richtige Entscheidung."
Nach anhaltenden und heftigen Niederschlägen war der Rasen des Stadions Het Kasteel eine einzige Wasserlandschaft, an eine Austragung unter regulären Bedingungen war nicht zu denken. Der für 20.45 Uhr geplante Anpfiff wurde zunächst verschoben.
Helfer versuchten unter Hochdruck, die Wassermassen mit Abziehern vom Feld zu schieben. Sogar die Auswechselbänke standen unter Wasser - es folgten denkwürdige Szenen. Jones versuchte höchstpersönlich, ihren Arbeitsplatz per Eimer-Kette trocken zu legen. "Ich kann auch mit anpacken", meinte sie. TV-Reporter am Spielfeldrand moderierten im knöcheltiefen Wasser einfach barfuß.
Jones: "Das tat mir wirklich leid"
Jones ließ einen weiblichen Volunteer einen Ball auf dem Rasen schießen, die junge Dame legte sich fürchterlich auf den Rücken. "Das tat mir wirklich leid für sie. Aber es zeigte, dass nichts ging", sagte die Bundestrainerin.
Als die Niederschläge temporär nachließen, wärmten sich die Spielerinnen ab 21.30 Uhr ein zweites Mal auf. Jones wies die Schiedsrichterin Katalin Kulcsar auf besonders unbespielbare Teile des Spielfelds hin . Um 21.56 Uhr erfolgte dann die Durchsage, dass das Spiel abgesagt werden muss.
"Ich hatte immer Kontakt mit dem dänischen Trainer und habe ihm stets klar gemacht, dass wir heute nicht spielen können. Eine seiner Spielerinnen hat sich ja auch beim Warmmachen verletzt", sagte Jones.