Das Organisationskomitee des Afrika-Cups in Angola (COCAN) hat schwere Vorwürfe gegen die togolesische Delegation erhoben.
"Die Regeln waren eindeutig: Kein Team sollte mit dem Bus anreisen. Ich weiß nicht, was Togo bewogen hat, es trotzdem zu tun", sagte Virgilio Santos, Mitglied des COCAN: "In der Stadt hätte es diesen Vorfall niemals gegeben."
Bei einem Maschinengewehrangriff auf den togolesischen Mannschaftsbus in der angolanischen Exklave Cabinda waren am Freitagabend der Assistenztrainer des Teams und der Pressesprecher getötet worden.
Unter mehreren Verletzten befanden sich auch zwei Spieler. Zu dem Anschlag bekannte sich die Rebellen-Organisation "Befreiungsfront für die Unabhängigkeit von Cabinda (FLEC)".
Weitere Anschläge angekündigt
Die Organisation drohte mit weiteren Aktionen. "Diese Operation war nur der Anfang einer Serie von zielgerichteten Aktionen in der gesamten Region Cabinda", hieß es in einem Bekennerschreiben. Auch auf den Afrika-Cup sollten weitere Anschläge verübt werden.
"Der afrikanische Verband ist seit langem gewarnt, dass sich dieses Land in einem Krieg befindet. Sie besaßen die Dokumente, aber sie haben die Warnungen ignoriert. Nun müssen sie dafür bezahlen", hieß es weiter.
"COCAN wusste nicht, dass Togo mit dem Bus anreist"
"Wir haben alle Delegationen aufgefordert, uns über den Zeitpunkt ihrer Ankunft zu informieren und die Nummern der Personalausweise aller Spieler vorzulegen. Togo ist die einzige Mannschaft, die dieser Bitte nicht nachgekommen ist", sagte Santos: "Das COCAN wusste nicht, dass Togo mit dem Bus anreisen würde."
Die togolesische Nationalmannschaft gab am Samstag ihren Rückzug von dem Kontinentalturnier bekannt.
"Niemand ist bereit, hier sein Leben zu riskieren. Ich denke, dass viele Spieler nach Hause wollen", sagte Kapitän Emmanuel Adebayor vom englischen Premier-League-Klub Manchester City. "Sie haben gesehen, wie ein Mitspieler mit einer Kugel im Körper schrie, bewusstlos wurde und das alles", sagte Adebayor.
Angolas Regierung: Sicherheit aller Teilnehmer wird gewährleistet
Unterdessen hat die angolanische Regierung nach dem Terroranschlag die Sicherheit aller Teilnehmer am Afrika-Cup garantiert.
Angolas Sportminister Goncalves Muandumba erklärte, die Sicherheitsvorkehrungen würden nach dem Vorfall drastisch verschärft.
"Wir garantieren, alle notwendigen Maßnahmen zu ergreifen, um Schutz und Unversehrtheit aller Mannschaften, Fans, Betreuer und Touristen zu gewährleisten", sagte Muandumba am Samstag.
Am Sonntag soll die kontinentale Meisterschaft (10. bis 31. Januar) mit dem Duell zwischen Angola und Mali eröffnet werden.
Eine Absage des Turniers hatte die afrikanische Konföderation CAF umgehend abgelehnt. Joseph S. Blatter, Präsident des Weltverbandes FIFA, hat bereits einen umfassenden Bericht und sofortige Aufklärung gefordert.