Länderspiel offenbar von Wettmafia organisiert

SID
Ein Spiel von Lothar Matthäus' bulgarischer Auswahl wurde offenbar von der Wettmafia verschoben
© Getty

Das unter Manipulationsverdacht stehende 2:2 zwischen der von Lothar Matthäus betreuten bulgarischen Fußball-Nationalmannschaft und Estland am 9. Februar wurde offenbar von der Wettmafia organisiert.

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Das berichtet das Magazin stern am Mittwoch. Der Weltverband FIFA hatte bereits Mitte Februar Ermittlungen wegen der Partie eingeleitet. Auch das Länderspiel Bolivien gegen Lettland (1:2) soll von der Wettmafia geplant gewesen sein. Beide Partien fanden im türkischen Antalya ohne TV-Übertragung und fast ohne Zuschauer statt.

Auffällig wurden die Spiele vor allem dadurch, dass alle sieben Tore durch Elfmeter fielen. Nach den Berichten der Verbände aus Bulgarien und Estland soll bei diesem Spiel der Ungar Krisztian Selmeczi der Unparteiische gewesen sein. Der ungarische Schiedsrichter-Obmann Laszlo Wagner und ungarische Medien berichteten dagegen, dass es Selmeczis Landsmann Kolos Lengyel gewesen sein soll.

Referee suspendiert

Wagner suspendierte sofort Selmeczi, Lengyel und deren ebenfalls vor Ort anwesenden Kollegen Janos Csak. "Ich bin schockiert, denn wir haben keinen Brief erhalten, diesen Schiedrichtern die Leitung dieses Spiels zu genehmigen", sagte Wagner einem bulgarischen Radiosender: "Ich kann sagen, dass diese drei kein Spiel mehr leiten werden, solange ich Chef der Kommission bin."

Der estnische Verband war offenbar schon vor der Partie von möglichen Manipulationen unterrichtet worden. Das erklärte Verbandssprecher Mihkel Uiboleht. "Dieses Freundschaftsspiel wurde von einer Agentur organisiert, mit der wir nicht mehr zusammenarbeiten werden", sagte Uiboleht und verwies auf das ähnliche Szenario in der anderen Partie.

Wetteinsätze in Millionenhöhe

Die UEFA war auch kontaktiert worden, erklärte sich aber für nicht zuständig. "Der lettische Fußballverband hat uns über diesen Fall informiert, und wir haben alle Informationen an die FIFA weitergeleitet. Da es sich um ein internationales Freundschaftsspiel handelt, fällt es nicht unter die Zuständigkeit der UEFA", erklärte die UEFA.

Dem stern liegen Daten der Wett-Frühwarnsysteme vor, die den Verdacht auf Wetteinsätze in Millionenhöhe erhärten. Aus den Zahlen und Kurven geht eindeutig hervor, dass allein beim Spiel Estland-Bulgarien fünf Millionen Euro gesetzt wurden. Der Gewinn ist nach Einschätzung von Experten ein Vielfaches.

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