FIFA-Exekutivkomitee-Mitglied Worawi Makudi will sich gegen die vom Briten Lord David Triesman erhobenen Bestechungsvorwürfe juristisch zur Wehr setzen. "Die Anschuldigungen von Triesman sind haltlos. Ich werde mit einem Team von Anwälten dagegen vorgehen", sagte Makudi der Nachrichtenagentur Reuters. Die Vorwürfe hätten seinen Ruf schwer beschädigt. Gleichzeitig wies der 59 Jahre alte Funktionär Berichte zurück, wonach er nicht mehr Präsident des thailändischen Verbands FAT sei.
Triesman beschuldigt mehrere FIFA-Exekutivkomitee-Mitglieder
Triesman hatte am Dienstag in einer Anhörung vor dem britischen Parlament mehrere FIFA-Exekutivkomitee-Mitglieder beschuldigt und damit den Weltverband FIFA erschüttert. Laut Triesman habe sich Makudi angeblich die TV-Rechte für ein geplantes Länderspiel zwischen England und Thailand in Bangkok sichern wollen.
Am Mittwoch hatten bereits die Exko-Mitglieder Ricardo Teixeira (Brasilien) und Jack Warner (Trinidad und Tobago) rechtliche Schritte gegen Triesman, früherer Präsident des englischen Verbandes FA und Ex-Chef der gescheiterten englischen WM-Bewerbung für 2018, angekündigt.
Diskussion um WM-Vergabe wieder entfacht
Die neuerlichen Korruptionsvorwürfe innerhalb der FIFA haben die Diskussion um die WM-Vergabe erneut entfacht. Russland hatte sich am 2. Dezember 2010 in Zürich bei der Vergabe der WM 2018 durchgesetzt. England musste dagegen bei dem Votum eine desaströse Niederlage einstecken und war bereits im ersten Wahlgang mit nur zwei der insgesamt 22 Stimmen ausgeschieden. Anschließend hatte die FIFA-Exekutive die WM-Endrunde 2022 an Katar vergeben.
Im Vorfeld der WM-Vergabe im Doppelpack in Zürich hatte es Bestechungsvorwürfe gegen die FIFA-Exko-Mitglieder Amos Adamu (Nigeria) und Reynald Temarii (Tahiti) gegeben. Adamu wurde für drei, Temarii für ein Jahr gesperrt. Den beiden Offiziellen wurde vorgeworfen, ihre Stimmen für die WM-Vergabe feilgeboten haben.