Anstoß für die Mision America: Mit dem weltbesten Fußballer in den eigenen Reihen und dem Heimrecht als zusätzlichem Faustpfand bleibt Argentinien bei der Copa America keine andere Wahl. Der Titelgewinn ist ein Muss, die Show von Lionel Messi der erhoffte Balsam für die geplagte Fußballseele der Gauchos.
Erstes Opfer soll am Freitag in der hochmodernen Multifunktionsarena Ciudad de La Plata Bolivien werden. In der jüngsten Vergangenheit spielte das Andenteam jedoch schon einmal den Partyschreck, versetzte mit dem 6:1 im WM-Qualifikationsspiel am 1. April 2009 dem damaligen Gaucho-Trainer Diego Maradona und seinen Mannen einen fürchterlichen Tiefschlag.
Dass es diesmal möglichst genau umgekehrt ausgeht, dafür soll La Pulga Messi, der Floh vom FC Barcelona sorgen.
Keine Sonderbewachung für Messi
"Wir haben das Glück, den besten Spieler der Welt in unseren Reihen zu haben. Er kann eine Partie zu jedem Zeitpunkt entscheiden", sagt Maradona-Nachfolger Sergio Batista. Doch Messi widerspricht: "Wir gehen mit elf Mann aufs Feld, und alleine kann ich niemals ein Spiel gewinnen."
So sieht es auch Boliviens Nationaltrainer Gustavo Quinteros, der keine Sonderbewachung für Messi plant. "Sonst müssten wir jeden argentinischen Spieler aufgrund seiner Qualitäten in Manndeckung nehmen", äußert der 46 Jahre alte gebürtige Argentinier mit bolivianischer Staatsbürgerschaft.
Das gilt sicherlich auch für Carlos Tevez. Dabei hatte sich Batista öffentlich gegen eine Copa-Teilnahme des Offensivkünstlers von Manchester City ausgesprochen, dann aber vor rund 45 Tagen überraschend eine Kehrtwende vollzogen. "Ich habe mich schon draußen gesehen, jetzt bin ich hier für das Volk", sagt der Apache.
Neue Helden gesucht
Und die Leute am Rio de la Plata sehnen sich nach neuen Helden. Als die letzte Copa America 1987 in Argentinien startete, war Messi gerade einmal drei Tage alt.
Die noch ein Jahr zuvor als Helden von Mexiko gefeierten Weltmeister mit Maradona als Anführer wurden aber nur Vierter.
Es folgten immerhin die Copa-Titel 13 (1991) und 14 (1993). Doch seitdem versagt die Seleccion Mayor bei WM-Endrunden und dem südamerikanischen Nationenturnier.