Brasilien verschießt vier Elfmeter

Von SPOX
Justo Villar avancierte mit zahlreichen Paraden zum Matchwinner gegen Brasilien
© Getty

Die nächste Sensation der Copa America ist perfekt: Brasilien unterliegt Paraguay im Viertelfinale mit 0:2 nach Elfmeterschießen und folgt damit Gastgeber Argentinien. Dabei dominierte die Selecao die gesamte Partie - Paraguay schoss nicht ein einziges Mal auf das Tor. Im Elfmeterschießen versagten den Brasilianern dann aber kollektiv die Nerven: die Selecao verschoss alle vier Elfmeter.

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Brasilien - Paraguay 0:2 n.E. (0:0, 0:0, 0:0)

Rote Karten: Lucas Lleiva (102., Tätlichkeit/Brasilien), Antolin Alcaraz (102., Tätlichkeit/Paraguay)

Elfmeterschießen: Elano verschießt, Barreto verschießt, Villar hält gegen Thiago Silva, 0:1 Estigarribia, Andre Santos verschießt, 0:2 Riveros, Fred verschießt.

Die Copa America hat ihre nächste Sensation. Obwohl spielerisch unterlegen, nimmt Paraguay den Turnierfavoriten raus. Am Mittwoch geht es im Halbfinale nun gegen Venezuela, das überraschender Weise Chile aus dem Turnier warf.

Oswaldo Vizcarrondo (35.) und Gabriel Cichero (81.) trafen für Venezuela. Den Treffer für Chile markierte Humberto Suazo (70).

Das Spiel zwischen Brasilien und Paraguay in La Plata brauchte keine Anlaufzeit. Beide Mannschaften spielten mit offenem Visier. In der siebten Minute kam Brasilien das erste Mal gefährlich vor das Tor der Albirrojas: Ein abgefälschter Pass landete vor den Füßen von Neymar, der 19-Jährige schoss jedoch über das Tor.

In der Folgezeit gab es kaum Torchancen aus dem Spiel heraus. Die Partie spielte sich vornehmlich zwischen den beiden Strafräumen ab. In der 27. Minute setzte wiederum Neymar ein Ausrufezeichen: Nach einer starken Kombination über Ganso und Robinho vergab der Stürmer freistehend aus acht Metern kläglich.

Lucio vergibt aus vier Metern

Brasilien wurde gefährlicher. Nach einem Freistoß von Andre Santos schafft es Lucio nicht, den Ball aus vier Metern im Tor unterzubringen (33.). Von Paraguay war offensiv dagegen überhaupt nichts zu sehen. Brasilien bestimmte die Partie und hatte bis zur Pause 58 Prozent Ballbesitz.

Nach dem Seitenwechsel dasselbe Bild: Brasilien drückte, Paraguay mauerte. Neymars Schuss klärte ein Abwehrspieler auf der Linie (49.). Die Möglichkeiten häuften sich: Robinho war der Erste, der mit einem Distanzschuss knapp scheiterte (63.). In der 67. Minute klatschte dann ein Ball von Ganso an den Pfosten. Alexandre Pato vergab zwei weitere Möglichkeiten (73., 82.).

Überragende Paraden von Villar

Justo Villar im Tor der Paraguayer avancierte in dieser Phase zum besten Spieler der Partie. Die Selecao kombinierte sich zeitweise in einen Rausch. Paraguay konnte sich kaum aus der eigenen Hälfte befreien, einzig das Tor fehlte. Fred vergab in der 84. Minute die letzte Chance der regulären Spielzeit: Sein Kopfball klärte Edgar Barreto erneut auf der Linie.

Brasilien konnte den Schwung aus den ersten 90 Minuten nicht in die Extra-Spielzeit mitnehmen. Die Albirrojas begannen mutiger, aber klare Torchancen sprangen dabei nicht heraus.

Dann wurde es wild: Nach einem eigentlich harmlosen Zweikampf zwischen Lucio und Marcelo Estigarribia gerieten Lucas Lleiva und Antolin Alcaraz aneinander - beide Spieler flogen vom Platz (102.). Dann ging es ins Elfmeterschießen, in dem gleich vier Brasilianern die Nerven versagten.

Spieler des Spiels: Justo Villar - der Torwart der Paraguayer machte das Elfmeterschießen mit seinen unglaublichen Paraden erst möglich. In der 33. Minute hielt er überragend gegen Lucio, ebenso in der zweiten Halbzeit gegen Alexandre Pato. Dazu parierte er im Elfmeterschießen den Schuss von Thiago Silva.

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