Karl-Heinz Rummenigge hat sich für den Mubarak-Vergleich beim FIFA-Präsidenten entschuldigt. Zudem fordert Rummenigge in seiner Eigenschaft als Vorsitzender der Europäischen Klub-Vereinigung (ECA) vom Weltverband FIFA und der UEFA mehr Transparenz und Demokratie.
Karl-Heinz Rummenigge fordert von Weltverband FIFA und der Europäische Fußball-Union (UEFA) in seiner Eigenschaft als Vorsitzender der Europäischen Klub-Vereinigung (ECA) mehr Transparenz und Demokratie sowie mehr Mitbestimmung für die Vereine bei Verbandsangelegenheiten.
"Wir glauben, dass es der richtige Zeitpunkt für Reformen zur Mitbestimmung im europäischen Fußball ist. Wir wollen gute Lösungen - nicht nur für die Klubs, sondern für den Fußball im Allgemeinen", sagte Rummenigge nach der Hauptversammlung der ECA am Dienstagnachmittag in Genf.
Internationaler Spielerkader
Unter den Punkt Mitbestimmung fällt für Rummenigge unter anderem die Forderung nach einem internationalen Spielkalender, der mit den Vereinen abgesprochen ist.
Zudem sollen Spieler, die zu Länderspielen abgestellt werden, künftig über die jeweiligen nationalen Verbände versichert werden. Besonders Rummenigges Klub Bayern München ist diese Forderung ein Anliegen, hatte der Rekordmeister doch wegen einer Verletzung seines Stars Arjen Robben bei der WM 2010 Ärger mit dem niederländischen Verband.
Einbeziehen in alle Entscheidungen
Die Forderung nach mehr Transparenz beinhaltet, dass die Vereine in alle Entscheidungen der FIFA und UEFA, die den Klubfußball betreffen, einbezogen werden. Erst nach Zustimmung der Vereine sollen Beschlüsse gefasst werden.
"Ich habe über diese Punkte sowohl mit UEFA-Präsident Michel Platini als auch mit FIFA-Präsident Joseph Blatter bereits gesprochen und glaube, dass wir auf einem guten Weg sind und unsere Ziele erreichen können", sagte Rummenigge, der an eine baldige Umsetzung der Wünsche der Klubs glaubt. "Diese Veränderungen werden helfen, Konflikte in allen Bereichen des Fußballs zu reduzieren."
Im Rahmen der Versammlung wurde auch bekannt gegeben, dass sieben weitere Klubs in die Vereinigung aufgenommen werden, darunter der österreichische Meister Sturm Graz und der italienische Klub SSC Neapel, Gegner der Bayern in der Gruppenphase der Champions League. Drei Vereine schieden aus der ECA aus. Damit umfasst die Vereinigung 201 Klubs.
Entschuldigung bei Blatter für Mubarak-Vergleich
Außerdem hat Rummenigge die harsche Wortwahl bei seiner Kritik an FIFA-Präsident Sepp Blatter zurückgenommen. "Es war nicht meine Absicht, diese aggressive Sprache zu verwenden. Das war nicht sehr fair", sagte er. Das habe er Blatter in der vergangenen Woche in einem Telefonat mitgeteilt, sagte der ECA-Chef.
In einem Interview hatte Rummenigge Ende August die schnelle Umsetzung von Reformen im Weltverband gefordert und den ehemaligen ägyptischen Ex-Staatschef Husni Mubarak als Beispiel herangezogen.
"Mubarak hätte sich vor einem Jahr auch nicht vorstellen können, dass er aus dem Amt gejagt würde. Blatter hat kein gutes Image. Der FIFA-Präsident muss die Verantwortung für das übernehmen, was in seinem Laden passiert. Es liegt an ihm, dass es dort korrekt, seriös und sauber zugeht", hatte Rummenigge gesagt.
Der 55-Jährige hatte gar die Gefahr einer Revolution beschworen, falls trotz des Korruptionsskandals Reformen ausbleiben sollten.