Vor zwei Jahren gewann der FC Barcelona erstmals die Klub-Weltmeisterschaft des Fußball-Weltverbandes FIFA. In diesem Jahr will der Champions-League-Sieger in Japan diesen Triumph wiederholen. Zuvor muss er aber gegen den krassen Außenseiter Al-Sadd aus Katar das Halbfinale überstehen.
Die Anreise begann mit Hindernissen, an der Zielsetzung des FC Barcelona bei der Klub-WM in Japan hat sich aber nichts geändert. "Wir sind hier, um den Titel zu holen", sagte Barca-Coach Josep Guardiola nach der Ankunft in Asien unmissverständlich, und auch sein Kapitän Carles Puyol stellte klar: "Der Sieg gegen Real Madrid hat uns sehr viel Auftrieb gegeben, wir sind voll motiviert und wollen die WM gewinnen."
Nach dem 3:1-Sieg im Clasico beim Erzrivalen Real Madrid am vergangenen Wochenenende strotzt der Champions-League-Sieger vor dem Halbfinale gegen den den krassen Außenseiter Al-Sadd aus Katar am Donnerstag in Yokohama nur so vor Selbstbewusstsein.
13-stündige Anreise keine Ausrede
Daran konnte auch die verspätete 13-stündige Anreise nichts ändern, die ein weiblicher Fan verursacht hatte, der sich in den Flieger der Katalanen geschmuggelt und sich dort zunächst auf der Bordtoilette verschanzt hatte. "Das spielt keine Rolle, wir sind für das Halbfinale bereit", sagte Guardiola, der während seiner aktiven Zeit zwischen 2003 und 2005 selbst in Katar für Al Ahli gespielt hat.
Mit Al-Sadd, als AFC-Champions-League-Sieger das asiatische Pendant zum FC Barcelona, haben die Spanier bei ihrem Turniereinstieg eine lösbare Aufgabe vor der Brust, auch wenn Guardiola verdeutlicht: "Wir werden den Gegner nicht unterschätzen und uns ganz seriös auf dieses Spiel vorbereiten."
In Yokohama will der FCB zunächst mal seiner Favoritenstellung gerecht werden, am Sonntag soll dann im Finale an selber Stelle der zweite WM-Titel nach 2009 gewonnen werden.
"Die Müdigkeit aus den Beinen bekommen"
"Wir müssen in guter Verfassung sein, und in dieser Hinsicht besteht meine Aufgabe darin, die Spieler mental auf die Bedeutung des Turniers vorzubereiten", berichtete Guardiola. Für ihn sei es primär wichtig gewesen, bei seinen Kickern, die am späten Sonntag in Japan eingetroffen waren, "die Müdigkeit aus den Beinen zu bekommen".
Es sei schwer, sich an die Zeitumstellung zu gewöhnen, zudem sei die Erschöpfung, die ein langer Flug mit sich bringe, nicht von der Hand zu weisen, meinte der Barca-Coach, der aber ebenso betonte: "Es ist ein Privileg, hier dabei zu sein, eine Ehre, Europa zu vertreten. Und wir freuen uns riesig darauf, das Turnier gewinnen zu können."
Al-Sadd glaubt an seine Chance
Vor dem vermeintlichen Duell David gegen Goliath spuckt aber auch der Außenseiter kesse Töne.
"Wie sagt man so schön: Nichts ist unmöglich. Daran glaube ich inzwischen mehr als je zuvor, obwohl wir zweifelsohne auf die beste Mannschaft der Welt treffen. Diese Partie ist sicherlich die bisher schwerste Aufgabe in der Karriere meiner Spieler. Wir müssen bescheiden sein und mit einer starken und positiven mentalen Einstellung in das Spiel gehen", sagte Jorge Fossati, der Trainer von Al-Sadd, das im Viertelfinale Esperance Tunis mit 2:1 ausgeschaltet hatte.
Im ersten Halbfinale am Mittwoch in Toyota unterlag der japanische Meister Kashiwa Reysol erwartungsgemäß dem favorisierten Pele-Klub FC Santos 1:3 (0:2).
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