Let's Talk About Sex, Baby...

Von SPOX
Melissa Satta ist die aktuelle Freundin von Kevin-Prince Boateng und die Ex von Christian Vieri
© Imago

Laut JuSchG sind die Blitzlichter diesmal eigentlich nur was für Ü-18-Leser: In der Serie A dreht sich alles über den omnipotenten Francesco Totti und die Sexbeichte von Kevin-Prince Boatengs Freundin Mellisa Satta. In England erzählt Dietmar Hamann derweil lustige Geschichten über den geilen Sven. Trainingseinheiten bei Real Madrid haben dafür jetzt "Verbotene-Liebe"-Niveau erreicht. Unsere Korrespondenten vor Ort berichten.

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Serie A

von Oliver Birkner

Let's Talk About Sex, Baby: Der Calcio verbrachte eine überaus pikante Woche. Zunächst wurde bekannt, warum Kevin-Prince Boateng tatsächlich per Muskelfaser-Riss einen Monat ausfällt. Der neue Nebenjob des Milanista, Melissa Satta, erzählte: "Wir haben in der Woche sieben bis zehn Mal Sex." Das trieb die Sportzeitung "Marca" zur scharfen Analyse: "Boateng wegen übermäßigem Sex verletzt." Gegen solche Notlagen ist das renommierte MilanLab freilich machtlos. Billy Costacurta hingegen muss sich um Verletzungen nicht mehr scheren und wäre auch zu aktiven AC-Zeiten ohnehin keine Gefahr gelaufen - wenn man seiner Frau Martina Colombari glauben darf. Die enthüllte nämlich: "Billy ist mein Rocco Siffredi." Hätte man dem kleinen Costacurta gar nicht zugetraut, mit der All-Time Nummer eins des italienischen Ü-18-Entertainments verglichen zu werden. Siffredi sorgte vor einiger Zeit für Aufsehen, als er in einer Kartoffelchips-Werbung versicherte: "Ich habe viele Kartoffeln (im Italienischen umgangssprachlich auch für das weibliche Geschlechtsorgan benutzt) probiert, amerikanische, deutsche, holländische, große und kleine - manchmal drei auf einmal. Vertraue jemandem, der sie alle kennt: Diese schmeckt am besten." Der TV-Spot wurde wegen Obszönität eliminiert - vielleicht kann Signor Costacurta ja nun übernehmen als würdiger Nachfolger vom Italian Stallion Siffredi.

Besser geht's nicht: Fußball wurde am Wochenende nebenher natürlich auch gespielt. Dabei setzte sich Francesco Totti ein weiteres Denkmal: Der Capitano steht nun bei 211 Serie-A-Toren - kein Spieler traf häufiger für denselben Verein. Der waschechte Römer Totti ist auf längere Zeit wohl die letzte italienische Ikone, die nie für einen anderen Klub kickte. Mit 13 trat er bei den Giallorossi ein nachdem seine Eltern, bekennende Roma-Fans, zuvor einen Lazio-Anwerber fluchend aus dem Haus geworfen hatten. Sein ehemaliger Trainer Carlo Mazzone sagte: "Die Kritiker monierten ständig, dass er einen zu großen Hintern habe und ich antwortete: So einen Hintern hätte ich auch gerne. Francesco war noch keine 17 und bewegte sich wie ein Veteran, trainierte mit der ersten Mannschaft und pi pum, pa pam, pi pum, pa pam, den Ball hatte immer er." Carlos Bianchi wollte Totti 1997 für Jari Litmanen abgeben, sagte "Er oder ich!" und musste anschließend die Koffer packen. Tottis Name und Konterfei zieren die Wände der Metropole, man ruft ihn "unser Jungchen", bei der Hochzeit mussten wegen des Andrangs Bushaltestellen verlegt werden, sein Labrador Ariel rettete 2008 ein Mädchen in Seenot - viel mehr geht wirklich nicht. Totti lehnte Angebote von Milan, Inter, Real Madrid, Barcelona und Chelsea ab und spielt jetzt seine 20. Saison für die Roma. "Ich konnte mich nie in einem anderen als dem gelb-roten Trikot vorstellen, für die Roma würde ich auch in der vierten Liga spielen", sagte Totti einmal. "Ich bin bei der Roma aufgewachsen, war immer Fan der Roma und werde bei der Roma sterben." Gut, dass man manchen Fußballern ihren Pathos durchaus noch abnehmen kann.

Kamikaze: Zum Mittagessen gab es am Sonntag mal wieder Eintopf. Bologna und Parma quälten sich zu einem trostlosen 0:0. Die Anstoßzeit 12.30 Uhr wurde übrigens für die asiatische Prime-Time eingeführt, und man fragt sich, was die Zuschauer dort nach der x-ten Minimalpräsentation wohl denken mögen. Die "Repubblica" versuchte sich in einer möglichen Antwort der Asiaten: "Seit Pearl Harbor haben wir wirklich nichts verbrochen, um das zu verdienen." Sayonara!

Premier League

von Raphael Honigstein

Bäumchen wechsel' Dich: Die Fans murren schon länger, aber eine Reaktion wie in der 73. Minute hatte man im Emirates noch nie gesehen. Hinter Arsene Wenger erhob sich ein ganzer Block, um geschlossen gegen die Auswechslung von Alex Oxlade-Chamberlain für Andreij Arschawin zu protestieren. "Booo!" brüllten Tausende, und selbst Arsenal-Kapitän Robin van Persie wurde von der Fernsehkamera dabei erwischt, wie er den Tausch mit einem verzweifelten "No!" quittierte. Arschawin, den "SKY"-Experte Gary Neville hinterher als den "desinteressiertesten Spieler in der Premier League" bezeichnete, winkte prompt Antonio Valencia vor Welbecks 2:1 am Strafraum durch. Der seit Monaten phlegmatische agierende Russe war hinterher natürlich der Buhmann, aber die meisten Pfiffe zielten auf Wenger, der nach Meinung der Gunners-Anhängerschaft mit der Auswechslung des lebhaften Oxlade-Chamberlain so kurz nach dem 1:1 das eigene Team geschwächt hatte. "Die Leute zahlen für ihr Ticket und haben das Recht, ihren Emotionen freien Lauf zu lassen", sagte der enorm angefressene Franzose auf der PK. "Aber das heißt nicht, dass sie Recht haben. Ich mache diesen Job seit 30 Jahren und habe 50.000 Auswechslungen vorgenommen, muss ich mich für jede einzelne Entscheidung rechtfertigen? Ich muss Ihnen nicht jede Entscheidung erklären." Recht hat er. Allerdings könnte es sein, dass demnächst die Disziplinarkommission der FA nach Erklärungen verlangt. Stimmt Wengers Rechnung, würde er in ja im Schnitt in der Woche 32 Auswechslungen vornehmen. Das mutetet selbst in Zeiten der Rotation doch etwas unfair an.

Pipi Balocetti: Ein sportjuristisches Nachspiel droht auch Mario Balotelli. Der Italiener, der von "SKY"-Experte Chris Coleman dauerhaft "Balocetti" und "Bolatelli" genannt wurde, traf nämlich beim 3:2 gegen die Spurs nicht nur per Elfmeter in der Nachspielzeit, sondern auch den Kopf von Scott Parker mit einem extrem fiesen Tritt. Schiedsrichter Howard Webb hatte gerade woanders hingeschaut. Vier Spiele Sperre warten laut Expertenmeinung auf den 21-Jährigen, der dadurch noch mehr Zeit für bizarre Sightseeing-Trips im Manchester haben dürfte. Erst vor zehn Tagen hatte er seinen Bentley vor einem Gymnasium geparkt, in der Schulkantine die Toilette benutzt, und sich nach einem Plausch im Lehrerzimmer von einer Traube von Schülern durch den Campus führen lassen.

The next Hallervorden: Als Werbegag für seine Autobiografie "The Didi-Man" hat Dietmar Hamann einen "YouTube"-Film aufgenommen, in dem er (ein bisschen) im Stil von Borat als "deutscher Scouser" durch Liverpool führt. Bedeutend witziger ist jedoch eine Passage aus dem Buch, die von einer Tour mit Man City durch Thailand erzählt. "Eines Morgens, als ich am Pool lag, kam Sven-Göran Eriksson (der Trainer, Anm. d. Red.) mit einer Flasche Champagner und zwei Gläsern auf mich zu", schreibt Didi. "Boss, was feiern wir? 'Das Leben, Kaiser. Wir feiern das Leben'." Dann habe Sven in Richtung Horizont geschaut und mit typisch svenglischem Tonfall erklärt: "Kaiser, mir gefällt es hier. Ich werde noch fünf Jahre trainieren und dann hierher zurück kommen und mit zwei Frauen leben. Ja, ich brauche zwei schöne Frauen." Großartig.

Primera Division

von Paula Villamarin Temperan

Telenovela: Einmal Mäuschen sein - dachten sich wohl findige Menschen von der "Marca" und zitierten nach der Real-Niederlage gegen Barcelona einfach mal einen Trainingsdialog, den man belauscht haben will. Und das ging dann angeblich so: "Ihr habt mich in der Interviewzone fertig gemacht", soll Jose Mourinho zu Sergio Ramos gesagt haben. Ramos: "Chef, Du musst nicht alles glauben, was die Presse so schreibt." Mourinho: "Eure Freunde von der Presse schützen Euch Weltmeister eh immer. Gilt auch für unseren Torwart." Casillas aus 30 Metern Entfernung: "Chef, bei uns klärt man so was ja eigentlich face-to-face..." Mourinho: "Sergio, wo warst Du eigentlich beim ersten Gegentor?" - "Habe Pique gedeckt." - "Hättest aber Puyol decken sollen." - "Wir haben aber auf dem Platz entschieden, die Zuständigkeiten zu wechseln." - "Ihr wollt also jetzt selbst Trainer spielen?" - "Nein Chef, aber manchmal ist das in der Praxis nötig. Wenn Du selbst mal professionell Fußball gespielt hättest, wüsstest Du das..." Fortsetzung täglich auf ihrem Lieblingssender.

Dein Augenblick: Der gegnerische Torwart parierte den Ball zu kurz zur Seite und Jose Rondon sah seine Chance gekommen. Mit einem beherzten Sprint startete der Stürmer in Richtung Abpraller und jagte die Kugel aus spitzem Winkel mit Hilfe des linken Innenpfostens in die Maschen. Unfassbar! Drin!!! Aus Rondon platzten die Emotionen, mit zum Himmel gestreckten Zeigefingern sank der Mann, der gerade ein super, super, super tolles Tor erzielt hatte, auf die Knie, den Tränen nahe, und kostete den Moment voll aus. Nur: Warum kam denn keiner zum Jubeln vorbei? Könnte daran gelegen haben, dass Rondon gerade das 1:4 erzielt hatte. Für die Heimmannschaft.

Spitzenreiter, Spitzenreiter, ey, ey: Die SPOX-Blitzlichter gratulieren dem ersten Tabellenführer der Saison 2011/12: Atletico Madrid! Durch Gargamel - Verzeihung - RADAMEL Falcaos Dreierpack fertigten die Hauptstäder San Sebastian mit 4:0 ab - und da an diesem Wochenende der bestreikte 1. Spieltag nachgeholt wurde, geht Atletico nun also als erster Tabellenführer der Spielzeit in die Geschichtsbücher ein. Der neue Trainer Ron Perlman - Verzeihung - Diego Simeone könnte nun eigentlich schon als "San Diego" abgefeiert werden. In der Addition aller Spieltage ist Madrid zwar nur lausiger Achter, aber Feste muss man bekanntlich feiern wie sie fallen - fragen sie mal den Sportskameraden Jose Rondon.

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