Chelsea: Kabinenstreit mit Villas-Boas

Von SPOX
Andre Villas-Boas hat noch das Vertrauen von Roman Abramowitsch. Doch wie lange noch?
© Getty

Der FC Chelsea ist nur noch Fünfter der Premier League und muss um die CL-Quali bangen. Am Wochenende setzte es obendrein eine 0:2-Pleite in Everton, was Besitzer Roman Abramowitsch zu einer Krisensitzung veranlasste. Schon spekulieren englische Medien über eine Trainerentlassung. In Manchester will Carlos Tevez wieder für City spielen. Und: Eden Hazard hat noch nirgends unterschrieben.

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Das Chelsea-Chaos: Englische Medien befassen sich derzeit intensiv mit dem FC Chelsea und der Situation um Trainer Andre Villas-Boas. Glaubt man der "Daily Mail", dann spielt Besitzer Roman Abramowitsch bereits mit dem Gedanken, den Portugiesen nach nicht mal einer Saison wieder zu entlassen. Der Holländer Guus Hiddink stünde parat, nachdem sein Türkei-Engagement bereits beendet ist.

Im "Mirror" wiederum ist die Rede von einer hitzigen Auseinandersetzung zwischen Spielern und Trainer in der Umkleide nach dem Sonntagstraining, dass Villas-Boas kurzfristig angesetzt hatte. Abramowitsch soll die Aussprache angekurbelt haben. Und er soll es auch gewesen sein, der dem Team Vorwürfe für den derzeitigen sportlichen Niedergang gemacht habe.

Die Spieler kritisierten den Trainer für dessen Taktik, Führungsmethoden sowie die Mannschaftsaufstellungen. Der Russe habe klar gemacht, dass er hinter dem Trainer stünde. Wie er Vertrauten gegenüber kundtat, war er es, der den Trainer im Sommer verpflichtet hatte. Und er habe nicht vor, dessen Urteilsvermögen infrage zu stellen. Offiziell will Chelsea zum Vorfall keine Statements abgeben.

Hazard hat noch nirgends unterschrieben: Das belgische Toptalent Eden Hazard hat entgegen anders lautender Meldungen noch nicht bei Tottenham oder sonst wo unterschrieben. "Ich habe noch nichts unterschrieben - dafür ist es zu früh. Im Moment möchte ich mich auf Lille konzentrieren."

Eine Vorliebe für die Premier League sei aber gegeben: "Ich denke, dass ich dort am besten lernen kann, denn es gibt dort jede Woche große Spiele - selbst bei kleineren Klubs. Große Spiele mit toller Atmosphäre."

Zu den Spurs äußerte er sich zurückhaltend: "Es ist ein Gerücht. Es ist ein Klub, der mich natürlich interessiert, denn sie haben tolle Spieler und einen tollen Trainer."

Eigentlich wolle er aber nach Spanien: "Spanien ist vielleicht das Beste für meinen Spielstil. Aber ich denke, man muss entweder bei Barca oder Real Madrid spielen, um Titel zu gewinnen." Es sei aber härter für einen Spieler in seinem Alter (21), für einen großen Klub zu spielen.

Carlos Tevez - "Mancini behandelte mich wie einen Hund": Seit dem CL-Spiel von Manchester City bei Bayern München hat Carlos Tevez nicht mehr für Chelsea gespielt. Damals weigerte er sich, eingewechselt zu werden. Nun steht er vor seinem Comeback bei City - zumindest im Training. Er wolle wieder spielen, um die Gunst der Fans wieder zurückzugewinnen, wie er "Fox Sports" gegenüber erklärte. Allerdings nahm er sich auch die Zeit, seine Version der Geschichte preiszugeben.

"Ich glaube, sie (die Fans) waren falsch informiert. Ihnen wurden nicht alle Fakten mitgeteilt. Als gesagt wurde, dass ich nicht spielen wollte, waren sie natürlich gegen mich."

Aus seiner Sicht spielte sich der Vorfall von München so ab: "Ich war schlecht gelaunt und als Mancini de Jong für Dzeko brachte und wir 0:2 hinten lagen, dachte ich, es war ein defensiver Wechsel und setzte mich wieder auf die Bank. Ich hatte mich bereits zehn Minuten lang aufgewärmt und er (Mancini) hat die Einstellung, lieber 0:2 als 0:4 zu verlieren. Gleichzeitig kam Dzeko vom Feld und war richtig sauer und ging auf Mancini los. Dann sah er, dass der Tunnel zu war und musste sich auf die Bank neben Mancini setzen. Und dann hatten die beiden einen Streit."

Auch diesen schilderte Tevez ausführlich: "Dzeko sprach bosnisch, Mancini gaffte ihn auf italienisch an. Es war ein großes Chaos. Mancini sah mich nicht, als ich mich hinsetzte. Dann drehte er sich um und sah mich doch. (...) Er war mitten in einem Streit und sagt mir dann, ich soll mich weiter aufwärmen und behandelte mich wie einen Hund."

"Als er in dem Ton mit mir sprach, sagte ich: ‚Nein, ich gehe nicht mehr raus.' Ich wollte spielen, aber der Coach war so schlecht drauf wegen des Streits mit Dzeko und begann dann auch, mich anzumachen. Er fing an, mich anzufluchen - nur er. Ich blieb ruhig." Er ergänzte: "Mancini sagte schlimme Sachen zu mir."

Mancini deutete indes an, dass er Tevez zurückbegrüßen würde, wenn er denn fit sei. Der Argentinier wiederum gab an, allein trainiert zu haben, um einigermaßen in Form zu bleiben. "Ich weiß, dass ich in zwei Wochen wieder auf dem Platz stehen kann. Ich will spielen."

Jürgen Klinsmann glücklich in den USA: Tottenham-Coach Harry Redknapp wird aller Voraussicht nach Englands neuer Nationaltrainer. Als Nachfolger bei den Spurs ist unter anderem Jürgen Klinsmann im Gespräch. Allerdings hat der offenbar andere Pläne: "Ich bin sehr glücklich mit meiner Rolle als USA-Trainer und damit beschäftigt, mich auf den Start der WM-Qualifikation im Sommer vorzubereiten."

Wolves wollen Bruce: Nachdem die Wolverhampton Wanderers Trainer Mick McCarthy entlassen haben, suchen sie nun einen Nachfolger. Oben auf der Liste steht nach Informationen des "Guardian" Steve Bruce. CEO Jez Moxey dazu: "Dies ist keine Aufgabe für einen Neuling." Daher werde man Bruce einen Vertrag bis Saisonende anbieten, der ihm umgerechnet ca. 1,2 Millionen Euro einbrächte. Weitere Kandidaten seien Neil Warnock, Alan Curbishley, Roy Keane, Gianfranco Zola sowie Walter Smith.

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