Grödig löst Vertrag mit Taboga auf

SID
Taboga (l.) soll Geld Probleme haben
© getty

Im Zuge des mutmaßlichen Wett- und Erpressungsskandals im österreichischen Profi-Fußball hat Bundesligist SV Grödig überraschend den Vertrag mit Dominique Taboga aufgelöst. Das teilte der Klub am Donnerstag mit.

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Das teilte der Klub am Donnerstag mit. "Drei Spieler des jetzigen Kaders haben mir mitgeteilt, dass sie von Taboga angesprochen wurden, dass sie Spiele manipulieren sollen. Dominique Taboga hat bestätigt, dass er mit insgesamt vier Spielern darüber gesprochen hat. Daher waren wir gezwungen, den Vertrag aufzulösen", sagte Manager Christian Haas und fügte hinzu: "Alle betreffenden Spieler haben mir bestätigt, dass es nie zu Manipulationen gekommen ist - darauf bin ich sehr stolz."

Für die drei betroffenen Akteure wird es daher auch keine Konsequenzen geben. "Sie haben das Ganze nicht ernst genommen und haben das für einen Scherz von Taboga gehalten. Es ist sicher zu keinen Manipulationen gekommen", erklärte Haas.

Taboga hatte bei der Polizei am Montag Anzeige erstattet und sich seinem Verein offenbart - angeblich wurde er von einem früheren Nationalspieler massiv bedroht und unter Druck gesetzt, Spiele zu verschieben. Bei einer zweiten Vernehmung der Staatsanwaltschaft Salzburg erklärte er, dass er knapp unter 30.000 Euro an seine Erpresser bezahlt habe. Zunächst war von einer Summe von über 87.000 Euro die Rede gewesen.

Keine einfache Situation

"Wir haben gewusst, dass Taboga finanzielle Probleme gehabt hat. Aber von Manipulationen haben wir nichts mitbekommen. Ich bin sehr enttäuscht. Dominique Taboga war ein absoluter Führungsspieler bei uns, das ist jetzt keine einfache Situation für uns", sagte Haas, der nun hofft, dass sich der Klub wieder auf den Sport konzentrieren kann: "Taboga ist nicht mehr Spieler von Grödig, hoffentlich kommen wir nun wieder langsam zur Ruhe."

Bei einer fingierten Geldübergabe am Dienstagmorgen kam es zu drei Verhaftungen, unter Verdacht soll unter anderem Ex-Nationalspieler Sanel Kuljic (36/20 Länderspiele) stehen. Eine der drei Personen ist inzwischen aber wieder auf freiem Fuß - dabei handelt es sich aber nicht um Kuljic.

Die Österreichische Fußball-Bundesliga (ÖFBL) und der Österreichischen Fußball-Bund (ÖFB) streben derweil eine "rasche und restlose" Aufklärung des Wettskandals an. Die beiden Präsidenten Hans Rinner (ÖFBL) und Leo Windtner (ÖFB) sichern den ermittelnden Behörden volle Kooperation zu.

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