Mineiro, Sieger der südamerikanischen Copa Libertadores, wurde im Vorfeld des Turniers als einziger ernsthafter Herausforderer von Top-Favorit Bayern München gehandelt. Und das liegt, immer noch, vor allem an Ronaldinho. Der ist zwar schon 33, seine früher sambaartig-geschmeidigen Bewegungen sind langsamer geworden.
Freistöße versenkt er aber nach wie vor in schöner Regelmäßigkeit. Rechtzeitig zur Klub-WM hat er zudem seine Adduktorenverletzung auskuriert. Einen richtigen "Knall" hatte es am 27. September in seinem Oberschenkel gegeben, erinnerte er sich kürzlich.
Vorbei. Gleich im ersten Spiel nach seiner Verletzungspause führte Ronaldinho den Meisterschafts-Achten Mineiro mit zwei Toren am letzten Spieltag der Saison zu einem 2:2 gegen EC Vitória aus Salvador.
Den Atletico-Fans den Titel schenken
Einen Treffer erzielte er, klar, per Freistoß. "Ich bin glücklich mit meiner Rückkehr. Jetzt will ich mich auf die WM konzentrieren - und den Atlético-Fans den Titel schenken", schrieb er danach im Netz.
Für Ronaldinho geht es in Marokko aber um mehr als nur den Titel. Sein Vertrag läuft aus, im Hintergrund führt sein Bruder Assis die Verhandlungen über eine weitere Zusammenarbeit. Er sei aber optimistisch, dass es zu einer Einigung komme, ließ der verlauten. Ronaldinho fühlt sich wohl bei Mineiro, dem brasilianischen Meister von 1971.
Zumal ihn Trainer Cuca vom linken Flügel, wo er einst beim FC Barcelona wirbelte, wieder in die Mitte gezogen hat. "Ich liebe es, alleine die Fäden zu ziehen", sagt Ronaldinho.
Viele bekannte Namen dabei
Neben dem Weltfußballer der Jahre 2004 und 2005 sind Abwehr-Routinier Gilberto Silva (wie Ronaldinho Weltmeister 2002), die früheren Wolfsburger Josué und Rever sowie die Offensiven Diego Tardelli und Jô die bekanntesten Namen bei Mineiro.
Den Turniersieg hat der Klub aus Belo Horizonte offenbar fest eingeplant. Eine Zeichnung auf der Facebook-Seite von Ronaldinho zeigt diesen bereits mit dem Cup - und seiner typischen Surfer-Geste mit von der rechten Hand gespreiztem Daumen und kleinem Finger.