Fußball-Legende Eusebio ist tot

SID
Eusebio erfreute sich in seinem Heimatland Portugal großer Beliebtheit
© getty

Portugal trauert um seinen Volkshelden Eusebio. Die nationale Fußball-Legende ist nach Angaben des staatlichen Fernsehsenders "RTP" und der Nachrichtenagentur "Lusa" in der Nacht zum Sonntag im Alter von 71 Jahren gestorben. Der Torschützenkönig der Weltmeisterschaft 1966 in England soll gegen 4.30 Uhr MEZ einem Herzstillstand erlegen sein.

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Eusebio (64 Länderspiele/41 Tore) ist das größte Sportidol seines Landes. 15 Jahre lang spielte der "Schwarze Panther" für Benfica Lissabon, das er zu zehn Meistertiteln, fünf Pokalsiegen und dem Triumph im Europapokal der Landesmeister 1961/62 führte.

1965 wurde er zu Europas Fußballer des Jahres gewählt, 1970 und 1973 zu Portugals Fußballer des Jahres.

Der in Maputo/Mosambik geborene Eusebio da Silva Ferreira war zudem dreimal Torschützenkönig im Landesmeister-Pokal, siebenmal führte er mit Saisonende die Torjägerliste in der portugiesischen Liga an.

Eusebio hatte zuletzt mehrfach gesundheitliche Probleme. Während der Europameisterschaft 2012 erlitt er einen leichten Schlaganfall. Weihnachten 2011 kämpfte er mit einer Lungenentzündung.

Dreitägige Staatstrauer ausgerufen

Die Regierung in Portugal hat nach dem Tod des Fußball-Idols eine dreitägige Staatstrauer ausgerufen. In der Hauptstadt Lissabon wurden die Flaggen auf halbmast gesetzt.

Zudem ordnete der portugiesische Fußball-Verband FPF eine Schweigeminute für die Pokal-Spiele am Sonntag an.

Figo und Ronaldo trauern

Real-Star Cristiano Ronaldo zeigte sich erschüttert über den Tod seines Landsmannes. "Für immer und in Ewigkeit, ruhe in Frieden, Eusebio", schrieb der 28-Jährige via Twitter.

Auch Luis Figo twitterte ein Foto, auf dem er Eusebio umarmt. "Der König! Ein großer Verlust für uns alle. Der Allergrößte", schrieb er dazu.

Beckenbauer: Gedanken bei der Familie

"Einer der größten Fußballer aller Zeiten ist tot. Mein Freund Eusebio starb in der vergangenen Nacht. Meine Gedanken sind bei seiner Familie", schrieb "Kaiser" Franz Beckenbauer.

Wolfgang Niersbach, Präsident des DFB, beschrieb Eusebio als Persönlichkeit, die ihn nicht nur "als Sportler, sondern auch als Mensch mit seiner Geschichte beeindruckt" habe: "Wir trauern mit unseren Freunden des portugiesischen Verbandes um eine Fußball-Legende."

Seeler: "Es tut mir unheimlich leid"

Gegenüber dem "SID" brachte Uwe Seeler seine Betroffenheit zum Ausdruck. "Es tut mir unheimlich leid. Ich weiß, dass er kränklich war, aber im Verhältnis war er noch unheimlich jung. Wieder mal ein Weltklasse-Fußballer, der von uns geht. Er war absolute Spitzenklasse, auch als Mensch sehr nett und kollegial. Es war immer eine Freude, mit ihm zusammen zu sein", sagte Seeler, der mit Eusebio einst in der Europa-Auswahl spielte.

Auf dem Platz sei "O Rei", der König, "perfekt" gewesen, sagte der Ehrenspielführer des DFB: "Er hatte einen unfassbaren Riecher fürs Tor und schoss Tore aus allen Lagen und Situationen. Da gibt es nicht viel, was er nicht hatte."

Joseph Blatter, Präsident des Weltverbandes FIFA, würdigte Eusebio ebenfalls. "Der Fußball hat eine Legende verloren. Wir werden ihn sehr vermissen. Ruhe in Frieden, Schwarzer Panther", schrieb der Schweizer bei Twitter.

Heynckes sehr betroffen

Auch Jupp Heynckes zeigte sich tief bewegt vom Tod des portugiesischen Fußball-Idols. "Die Nachricht vom Herztod Eusebio hat mich sehr betroffen gemacht", sagte der Triple-Gewinner des vergangenen Jahres dem "SID".

"Ich habe ihn in meiner Zeit bei Benfica Lissabon als großartigen Menschen kennen gelernt. Er war wahnsinnig beliebt, stand als Botschafter für Benfica im Blickpunkt, wohin wir auch kamen", so Heynckes weiter.

"Wir haben uns auf spanisch oft und lange über Fußball unterhalten, es waren immer sehr angenehme Gespräche. Neben Pele war Eusebio in den sechziger Jahren der beste Fußballer der Welt. Jammerschade, dass seine Karriere von schweren Verletzungen beeinträchtigt wurde. Zu Recht wird Eusebio in Portugal wie kein anderer Fußballer verehrt", erklärte der 68-Jährige.

Eusebio im Porträt