UEFA: Nations League kommt 2018

SID
Michel Platini wird im Sommer entscheiden
© getty

Die UEFA hat die Einführung der sogenannten Nations League beschlossen. Nach der WM 2018 in Russland werden die Freundschaftsspiele der Nationalmannschaften in dem neuen Wettbewerb ausgetragen, der den Teams eine Hintertür für die paneuropäische EM 2020 offen hält.

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"Das ist ein großer Schritt für die Nationalmannschaften in Europa und wir hoffen, dass die Fans das neue Format unterstützen", sagte DFB-Präsident Wolfgang Niersbach, der Vorsitzende des UEFA-Komitees für Nationalmannschaften: "Wir versprechen uns, innerhalb des bestehenden Kalenders, etwas Neues zu installieren - neben den klassischen Qualifikationsspielen. Da ist noch viel Arbeit nötig, aber der Schritt in Astana war enorm wichtig." Das exakte Format werde die UEFA in den kommenden Monaten noch spezifizieren.

In vier anhand des Länder-Koeffizienten eingeteilten Divisionen (A bis D) mit vier Untergruppen mit drei bis vier Teams sollen die Mannschaften zwischen September und November 2018 vier bis sechs Partien spielen. Bei einem Final-Four-Turnier 2019, an dem die vier Untergruppengewinner aus Pool A teilnehmen, wird der Nations-League-Champion gekürt. Die anderen Nationen spielen um Auf- und Abstieg.

Niersbach im Interview: DFB hat Bedenken geäußert

Chance auf EM-Endrunde

Da sich 2019 nur 20 Teams direkt für die EM 2020, die erstmals in 13 Ländern ausgetragen wird, qualifizieren, erhalten auch vier nicht-qualifizierte Teams aus der Nations League die Chance auf die Play-off-Teilnahme im März 2020. Gespielt werden diese von den nicht-qualifizierten Untergruppenbesten der jeweiligen Divisionen, angedacht ist ein EM-Teilnehmer pro Division. Sollten sich alle Teams der Gruppe A ohnehin qualifizierten, dürfen zwei Mannschaften aus Gruppe B zur EM fahren.

Beim Deutschen Fußball-Bund (DFB) hatte das Projekt zunächst wenig Begeisterung ausgelöst. "Es war ein langer Prozess, und ich verhehle nicht, dass der DFB und auch ich persönlich ganz offen Bedenken geäußert haben", sagte Niersbach. "Die Skepsis ist sicherlich auch noch nicht total verschwunden. Aber wir müssen akzeptieren und respektieren, dass die Mehrheit der Verbände ganz einfach etwas ändern möchte."

EM und WM bleiben das Highlight

Der DFB "habe immer gesagt, wir brauchen keine Änderung, weil bei uns die Freundschaftsspiele auch so funktionieren. Ähnlich ist es bei den Holländern, den Engländer - und dann hört es aber schon auf", meinte Niersbach, für den die "Finalturniere der WM und EM immer das absolute Highlight" bleiben.

"Da kann und darf auch nicht dran gerüttelt werden. Aber in den ungeraden Jahren den Gewinner der Nations League nach einem Final-Four-Turnier zu haben - das kann etwas werden, auch wenn es dafür keine Garantie gibt", sagte er.

Die Nations League sei "ein Wettbewerb, der Ihren Wünschen und Erwartungen gerecht werden wird, denn wir haben Ihre Anregungen und Klagen aus den diversen Zusammenkünften der vergangenen Monate aufgegriffen", sagte UEFA-Präsident Michel Platini in seiner Eröffnungsrede des 38. Kongresses in Richtung der 54 Mitgliedsverbände. Das Votum für den Wettbewerb erfolgte ohne Gegenstimmen. "Das ist Demokratie", sagte Platini.

Platini entscheidet im Sommer

Michel Platini wird seine Entscheidung über eine mögliche Kandidatur bei der FIFA-Wahl 2015 erst "nach der Sommerpause" bekannt geben. Platini wird damit die voraussichtliche Entscheidung vom derzeitigen Präsidenten des Weltverbandes, Joseph S. Blatter (78), abwarten, der eine Erklärung für den FIFA-Kongress in Sao Paulo unmittelbar vor der WM in Brasilien (12. Juni bis 13. Juli) angekündigt hatte. Dort will sich der Schweizer offenbar um eine fünfte Amtszeit "bitten" lassen.

Danach werde er mit den 54 UEFA-Mitgliedsverbänden "nach der Sommerpause gemeinsam darüber sprechen. Ich werde Ihnen wie immer zuhören, und dann können wir gemeinsam Entscheidungen treffen, wie wir es immer tun", sagte er.

Der DFB-Kader in der Übersicht