"Die Wahrscheinlichkeit, dass ich noch einmal antrete, ist sehr groß," betonte Blatter im Gespräch mit dem Organ des Verbandes Deutscher Sportjournalisten. Seine Kandidatur werde er nicht verkünden: "Aber wenn mich die FIFA-Mitglieder fragen, würde ich nicht nein sagen. Meine Mission führe ich gern weiter - wenn meine Gesundheit stimmt."
Der seit 1998 amtierende 79 Jahre alte Schweizer sagt, er habe sich erst kürzlich medizinisch durchchecken lassen: "Der Herzprofessor war mit meinen Werten zufrieden, für die Karosserie aber müsse ich selbst sorgen." Und wenn es nichts werde mit der Fortsetzung als FIFA-Präsident, "dann habe ich ja immer noch mein Hobby, die Bienenzucht".
Zu wiederholter Medienschelte bekennt Blatter: "Wo gehobelt wird, fallen Späne. Auch wir haben Fehler gemacht. Daraus mache ich keinen Hehl." Auf die Frage, ob er die Presse fürchte als gern zitierte "dritte Macht", antwortete der FIFA-Präsident: "Nein. Ich habe als Sportjournalist meine ersten Franken verdient und sehe mich noch selbst als Journalist." In einer Demokratie sei die freie Meinungsäußerung ein Grundrecht: "Die Medien spielen eine wichtige Rolle, nicht nur, um zu informieren, sondern auch zu kritisieren."