Bei der Auszeichnung durch die Europäische Fußball-Union (UEFA) zählten für die 54 stimmberechtigten Journalisten Ronaldos überragende Leistungen beim Champions-League-Triumph der Königlichen mehr als die Paraden des deutschen Nationaltorwarts bei der WM in Brasilien. "CR7" stellte mit 17 Toren in der Königsklasse einen sensationellen Rekord auf.
"Ich bin sehr, sehr glücklich", sagte Ronaldo: "Ohne das Team wären persönliche Auszeichnungen nicht möglich - vielen, vielen Dank an alle!" Sein Jahr mit Madrid "war fantastisch, der Klub hat lange drauf hingearbeitet", meinte der Torjäger: "Ich bin stolz auf das Team, meinen Trainer und die Fans. Es war harte Arbeit nötig für diese Trophäe."
Die lange Saison kostete ihn allerdings eine gute Endrunde - am Zuckerhut schleppte sich der Teenieschwarm mehr schlecht als recht über den Platz. "Im Leben gewinnt man nichts, wenn man keine Opfer bringt", sagte Ronaldo der spanischen Sportzeitung Marca: "Manchmal muss man ein Risiko eingehen." Die Wählern im Grimaldi-Forum des Fürstentums belohnten ihn.
Neuer und Robben geschlagen
Weltmeister Neuer (28) hatte zwar das Nachsehen, der Ausnahme-Torwart kann sich aber mit seinem bereits im Schrank stehenden Trophäen für Deutschlands Fußballer 2014 des Jahres und den besten Keeper der WM "trösten". Und da ist ja noch dieser goldene Pokal, an dem Neuer in Brasilien einen Riesenanteil hatte.
Auch Robben (30) ragte in Brasilien heraus, er war in dem niederländischen Durchschnittsteam mit Abstand der Beste und führte die Elftal mit seinen Tempo-Dribblings auf den dritten Platz. Allein: Für die Wahl in Monaco half es nichts.Ronaldo, der Superstar, war nach Meinung der Experten offenbar auch einfach an der Reihe. Zweimal wurde er bei der in dieser Form seit 2011 durchgeführten Wahl Dritter, einmal zusammen mit Dauerrivale Lionel Messi Zweiter. Mit dem "Double" ist der Anführer des mit Weltmeister Toni Kroos verstärkten Real-Starensembles nun endgültig aus dem großen Schatten des kleinen Argentiniers getreten.
Keßler beste Fußballerin
Bei den Fußballerinnen trat Nationalspielerin Nadine Keßler vom deutschen Double-Gewinner VfL Wolfsburg die Nachfolge von Nationaltorhüterin Nadine Angerer an, die im vergangenen Januar zudem Weltfußballerin geworden war. Die 26 Jahre alte Spielführerin der "Wölfinnen"setzte sich gegen ihre Teamkolleginnen Martina Müller (34) und Nilla Fischer (30/Schweden) durch.
"Das ist ein wunderschönes Gefühl", sagte Keßler: "Ich habe damit nicht gerechnet. Das Team hat fantastische Arbeit geleistet. Martina und Nilla hätten es auch verdient."
Die Wolfsburgerinnen hatten in der vergangenen Saison den Titel in der Champions League erfolgreich verteidigt und zudem wie im Vorjahr die Meisterschaft in die Autostadt geholt.
Cristiano Ronaldo im Steckbrief