Platini verzichtet auf Kandidatur

SID
Michel Platini und Sepp Blatter werden nicht gegeneinander antreten
© getty

UEFA-Präsident Michel Platini (59) verzichtet auf eine Kandidatur bei der Präsidenten-Wahl des Fußball-Weltverbandes FIFA am 29. Mai 2015. Das erklärte der Franzose am Donnerstag in Monaco.

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Damit macht der Chef der Europäischen Fußball-Union (UEFA) quasi den Weg frei für eine fünfte Amtszeit von FIFA-Boss Joseph S. Blatter, der vor der WM in Brasilien seine erneute Kandidatur angekündigt hatte.

Verbleibender Herausforderer ist bislang einzig der Franzose Jérôme Champagne (56), der als absoluter Außenseiter ins Rennen geht. Aufgrund der beim FIFA-Kongress verabschiedeten Regularien müssen alle Kandidaten noch bestätigt werden.

"Ich bin bereit, erneut als UEFA-Präsident zu kandidieren. Alle sprechen von der FIFA, aber vorher haben wir UEFA-Wahlen. Es ist noch nicht an der Zeit etwas anderes zu tun", sagte Platini und ergänzte: "Ich möchte zu Ende führen, was ich begonnen habe. Es ist eine Herzensentscheidung, eine aus Leidenschaft für den Fußball und aus Überzeugung. Ich hege da keine Zweifel. Ich möchte den Fußball in Europa weiterentwickeln. Ich wünsche mir von ganzem Herzen, dass das von Erfolg gekrönt wird, dass mir die Zeit gegeben wird."

Kritik an Ribery

Mit überraschend deutlichen Worten kritisierte Platini den Rücktritt von Bayern-Star Franck Ribery aus der französischen Nationalmannschaft kritisiert. "Wenn er nominiert werden würde, muss er antreten", sagte der Franzose, früher selbst ein Weltklasse-Spieler der Equipe Tricolore: "Sonst wird er in seinem Klub gesperrt."

Platini sei "überrascht, dass Ribery zwei Jahre vor der EURO in Frankreich so eine Entscheidung" treffe. "Kurz vor Frankreich?", fragte der 59-Jährige: "Das ist doch eigentlich stark für einen Franzosen, wenn er daheim spielen kann."

Der Mittelfeldspieler Ribéry von Rekordmeister Bayern München hatte die WM verletzungsbedingt verpasst und Mitte August seinen Rücktritt aus dem Nationalteam bekannt gegeben.

Keine Torlinientechnik

UEFA-Präsident Michel Platini hat den Einsatz einer Torlinientechnik in den Klubwettbewerben der Europäischen Fußball-Union (UEFA) ausgeschlossen. "Das kostet ein Vermögen", sagte der Franzose, der eine Einführung des Hilfsmittels für die EURO jedoch offen ließ: "Da muss ich zunächst Herrn Collina befragen."

Platini sei ein Verfechter der zusätzlichen Torrichter. "35 Länder arbeiten mit fünf Schiedsrichtern, ein Land, England, nutzt die Torlinientechnik", sagte er: "Wenn zwei zusätzliche Schiedsrichter besser geeignet sind, warum nicht?"

Bei der WM in Brasilien war die Torlinientechnik erfolgreich zum Einsatz gekommen. Joseph S. Blatter, Präsident des Weltverbandes FIFA, ging sogar einen Schritt weiter und plädierte für die Einführung des Videobeweises.

Niersbach begrüßt Entscheidung

DFB-Präsident Wolfgang Niersbach (63) hat den Verzicht indes ausdrücklich begrüßt. "Denn die Alternative dazu wäre ein aufreibender, monatelanger Wahlkampf gewesen, der für große Unruhe in der Fußballwelt gesorgt hätte", sagte der Chef des Deutschen Fußball-Bundes (DFB) und bezeichnete Platinis Entscheidung als "konsequent und nachvollziehbar".

Platini werde die Europäische Fußball-Union (UEFA) "für weitere vier Jahre als unumstrittener Präsident führen und wir werden gemeinsam mit ihm die europäischen Interessen in der FIFA noch stärker vertreten", sagte Niersbach.

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