FIFA-Ermittlungen wegen Luxusuhren

Von Adrian Franke
Sepp Blatter und seinre Organisation steht neuer Ärger ins Haus
© getty

Dem Weltverband FIFA stehen Ermittlungen ins Haus. Nach Informationen der "Welt am Sonntag" wurde die Ethikkommission des Verbandes eingeschaltet, weil mehrere hochrangige Funktionäre am Rande der WM in Brasilien vom brasilianischen Verband teure Geschenke erhalten haben sollen.

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Laut dem Bericht der Zeitung hatte der brasilianische Verband CBF mehreren Dutzend FIFA-Funktionären Uhren im fünfstelligen Euro-Wert geschenkt. Bei den Uhren soll es sich um Produkte der Schweizer Firma Parmigiani Fleurier handeln, einer der offiziellen CBF-Partner.

Offenbar wurden sie allen 25 FIFA-Vorstandsmitgliedern sowie den Verbandspräsidenten der 32 Teilnehmer und den Präsidenten der Mitgliedsländer des südamerikanischen Kontinentalverbandes angeboten. Michael Garcia, der Chefermittler der FIFA-Ethikkommission, hat deshalb jetzt ein Ermittlungsverfahren eingeleitet und versucht herauszufinden, wer das Geschenk annahm.

Wertvolle Geschenke klar verboten

"Der brasilianische Fußballverband (CBF) hat bei der FIFA-Weltmeisterschaft in Brasilien Erinnerungsuhren von seinem eigenen Sponsor [...] an verschiedene Leute, darunter die Mitglieder des FIFA-Exekutivkomitees, verteilt. Die Ethikkommission wurde darüber in Kenntnis gesetzt und beschäftigt sich mit der Thematik", heißt es laut der Zeitung in einem Schreiben, durch das ein hochrangiger FIFA-Mitarbeiter über die Ermittlungen informiert wurde.

Pikant ist der Vorfall deshalb, weil der Ethikkodex der FIFA die Annahme derartiger Geschenke eindeutig verbietet. "Diesem Reglement unterstellte Personen dürfen [...] nur Geschenke und sonstige Vorteile gewähren oder von diesen solche annehmen [...] die einen symbolischen oder geringen Wert haben", heißt es in Paragraf 20 des Kodexes. Andere Geschenke sind demnach strikt "verboten".

Weiter berichtet die "Welt am Sonntag", dass es während der WM bereits intern Diskussionen über ein Uhrengeschenk gegeben haben soll. Demnach hatte die FIFA-Spitze geplant, den Mitgliedern des Exekutivkomitees eine Uhr der Marke Hublot (WM-Sponsor), ebenfalls im fünfstelligen Euro-Wert, zu schenken. Allerdings verhinderten die neu formierten Aufsichtsgremien um Garcia damals den Plan.

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