"Der russische Fußball hat einfach kein Geld, um Capellos Gehalt zu zahlen", wird Verbandsfunktionär Sergej Stepatschin von mehreren russischen Nachrichtenagenturen zitiert: "Als man den Vertrag unterzeichnet hatte, hätte man sich über Finanzierungsquellen Gedanken machen sollen. Jetzt müssen wir diese Quellen finden. Die Situation ist extrem unangenehm."
Im Rahmen des EM-Qualifikationsspiels am Samstag gegen Österreich solle die Situation geklärt werden. "Die Sache müssen diejenigen entscheiden, die verantwortlich für Capellos Vertrag sind", sagte Stepatschin: "Das sind meines Wissens Verbandspräsident Nikolai Tolstych und Sportminister Witali Mutko."
Frühzeitige Vertragsverlängerung
Capello hatte seinen Vertrag nach der recht souveränen Qualifikation für die WM 2014 frühzeitig um vier Jahre verlängert. Bei der Endrunde in Brasilien hatten die Russen enttäuscht und waren in der Vorrunde ausgeschieden. Danach war Kritik an der Weiterverpflichtung des früheren Meistercoaches des AC Mailand und von Real Madrid laut geworden, zumal Capello bei der WM 2018 bereits 72 Jahre alt sein wird.
Zuletzt war bereits über einen Rücktritt Capellos spekuliert worden. Der streitbare Fußball-Lehrer soll angeblich wegen fehlender Gehaltszahlungen gedroht haben, sein Amt niederzulegen. "Seit fünf Monaten warte ich auf mein Geld. Ich bin an einer Grenze angelangt", hatte Capello Anfang November gesagt.
Fabio Capello im Steckbrief