"Ich persönlich kann über ihn nur Gutes erzählen. Er ist eine absolut integre Persönlichkeit mit einer hohen Glaubwürdigkeit", sagte der Chef des Deutschen Fußball-Bundes (DFB) am Rande des Neujahrsempfangs der Deutschen Fußball Liga (DFL): "Er sieht seine Aufgabe darin, vor allem das Image (der FIFA, d. Red.) wieder positiver zu gestalten und die Glaubwürdigkeit wiederherzustellen."
Van Praag hatte am Montagabend seine Kandidatur angekündigt. "Er führt selber aus, dass er Erfahrung in diesen Dingen hat", sagte Niersbach, der mit van Praag im Exekutivkomitee der UEFA sitzt: "Er hat auch gegenüber Sepp Blatter mit offenen Karten gespielt, was ich sehr gut finde."
Neben Amtsinhaber Joseph S. Blatter, der mit aller Macht seine fünfte Amtszeit anstrebt, hatten auch der jordanische FIFA-Vizepräsident und Nationalverbands-Chef Prinz Ali Bin Al Hussein, der frühere FIFA-Funktionär Jérôme Champagne (Frankreich), der französische Ex-Nationalspieler David Ginola und der niederländische Spielerberater Mino Raiola Interesse an einer Kandidatur für die Wahl am 29. Mai in Zürich angemeldet. Der niederländische Spielerberater Mino Raiola zog am Dienstag zugunsten van Praags seine Bewerbung zurück.
Bewerbungsschluss am Donnerstag
Die Kandidaten müssen nun bis Donnerstag ihre Unterlagen bei der FIFA einreichen. Der Weltverband fordert fünf Empfehlungsschreiben aus den 209 Mitgliedsverbänden. "Die Schreiben hat er, ich kenne auch die europäischen Nationen", sagte Niersbach über van Praag: "Wir müssen bis Donnerstag abwarten - es ist nicht auszuschließen, dass es noch einen weiteren Kandidaten geben wird, dessen Name noch gar nicht gefallen ist."
Auch Prinz Ali sei ein "seriös wirkender, ernsthafter Kandidat", sagte der DFB-Boss: "Der Umstand, dass es am Ende nur einen Kandidaten gibt, der ist seit gestern vom Tisch, und das finde ich gut. Ich wünsche mir, dass es keinen schmutzigen Wahlkampf geben wird."